Böhmer, Carl Julius Adolph - Dresden
Böhmer. Wilhelm Theodor Paul - Dresden
   
       
1718 Johann Paul Böhmer (Böhmert) wird am 23. September 1718 in Pirna als Sohn des Johann Georg Böhmer (* 10. März 1673 in Pirna-Posta; † 5. Oktober 1730) und dessen Ehefrau Anna Dorothea, geb. Koch (* 10. Juni 1682 in Pirna-Vogelgesang; † 3. Juni 1750 in Pirna), die er am 24. Januar 1703 in Pirna geheiratet hat, geboren.    
       
1733

Er lernt in Dresden bei Johann Matthäus Grunewaldt von 1733 bis 1737.

   
       
1752

Er wird [nach Hintze] am 28. November 1752 Meister und heiratet die Witwe des Dresdner Zinngießers Johann Ehrenfried Schaaff (Meister am 2. Juli 1743; in diesem Jahr auch Heirat; † 1751).

   
  Wenn das mit der Heirat Faktum ist, bringt die Witwe die Kinder Johanna Charlotta Schaaff (≈ 16. Juli 1747), Eva Dorothea Schaaff (≈ 22. September 1748) und Christiana Sophia Schaaff (≈ 14. September 1749) mit in die Ehe.    
  Johann Paul Böhmer hat mit seiner Ehefrau mindestens die Kinder Juliana Dorothea Böhmer (≈ 21. Oktober 1753), Maria Dorothea Böhmer (* 19. April 1766 - die am 23. November 1800 den Lohgerber Christian Traugott Geißler heiratet - Maria Dorothea, geb. Vogel ist als Mutter im Taufbuch angegeben) und Johann Traugott Böhmer (* 7. Dezember 1767 - Maria Dorothea, geb. Vogel ist als Mutter im Taufbuch angegeben).    
       
  Marken des Johann Paul Böhmer:        
       
     Stadtzeichen                  Meisterzeichen                  Qualitätsmarke für Feinzinn    
       
1765 Johann Carl Friedrich Böhmer aus Pirna lernt von 1765 bis 1769 bei Johann Paul Böhmer das Zinngießerhandwerk.    
       
1782 Johann Traugott Böhmer lernt bei seinem Vater von 1782 bis 1786.    
       
1785 Johann Paul Böhmer stirbt nach 1785; in diesem Jahr wird er noch als Ältester erwähnt.    
       
1793 Johann Traugott Böhmer wird am 22. April 1793 Meister.    
       
          Stadtzeichen des Johann Traugott Böhmer             Meisterzeichen des Johann Traugott Böhmer    
       
  Er heiratet am 14. Mai 1793 die Johanna Juliana Todtleben (* 13. Oktober 1764; † 29. Dezember 1837), Tochter des Schuhmachers Johann Daniel Todtleben (* 1728; † 16. Februar 1795) und dessen Ehefrau Johanna Christiana, geb. Feller (* 1728; † 19. Dezember 1804) .    
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Juliana Christiana Dorothea Böhmer
(* 5. Juni 1793; † 16. März 1794),
Carl Traugott Böhmer
(* 11. März 1795; † ?),
Amalia Wilhelmina Böhmer
(* 8. Oktober 1796; heiratet am 13. Januar 1818 den Chirurgus zu Seerhausen Karl Friedrich Grellmann (* 1793; † 1874); stirbt am 24. Juli 1825 in Seerhausen-Bloßwitz),
Adolph Paul Böhmer
(* 18. Juli 1798),
Johanna Juliana Böhmer
(* 20. Mai 1800) und
Gottfried Wilhelm Böhmer
(* 5. Dezember 1802).
   
       
1799 Er wohnt und arbeitet in der Wilsdruffer Vorstadt, Obersee N. 690.    
       
1810 Adresse des Johann Traugott Böhmer ist jetzt Rosmariengasse 336.    
       
1812

Adolph Paul Böhmer lernt bei seinem Vater und nach dessen Ableben bei seiner Mutter von 1812 bis 1816.

   
       
1813 Carl Traugott Böhmer, der das Zinngießerhandwerk erlernt hat, arbeitet nach erfolgter Wanderschaft ab 29. Dezember 1813 in der Werkstätte seines kranken Vaters und dann nach dessen Tod für seine Mutter.    
       
1814

Johann Traugott Böhmer stirbt am 16. Januar 1814 an Nervenfieber und wird am 18. Januar 1814 auf dem Johanniskirchhof begraben.

Seine Witwe führt die Wohnung und Werkstätte in der Großen Kirchgasse 504 weiter.

   
       
                      Stadtzeichen und Werkstattmarke der Wittwe des Johann Traugott Böhmer    
       
1815 Ernst Carl Gottlieb Knigge wird am 16. Januar 1815 in Hornburg/Kreis Halberstadt geboren als Sohn des Brauers Andreas Tobias Wilhelm Knigge und dessen Ehefrau Dorothea Charlotte, geb. Gebensleben (∞ 26. November 1801)    
       
1819 Carl Traugott Böhmer, der immer noch für sein Mutter arbeitet, bittet am 5. März 1819 den Rat zu Dresden, ihm das Bürgerrecht als Graveur zu erteilen, "da ihm bei seiner schwächlichen Gesundheit die Zinngießerarbeit zu schwer falle und er sich seither fleißig im Graviren geübt habe".
Die Bitte wird ihm gewährt und er hat ab 10. März 1819 das Bürgerrecht als Graveur.
   
       
1820

Adolph Paul Böhmer wird am 2. Oktober 1820 Meister, wohnt weiterhin in der Großen Kirchgasse 504 und übernimmt die Werkstätte.

   
       
     Stadtzeichen des Adolph Paul Böhmer                            Meisterzeichen des Adolph Paul Böhmer    
       
1822 Er heiratet am 15. September 1822 die Barbara (Babet) Hofmann (* 10. September 1799 in Heidelberg), Tochter des Schuhmachers Daniel Hofmann und dessen Ehefrau Margaretha, geb. Schick.    
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Margareth Philippine Hofmann
(* 1. August 1819 unehelich in Heidelberg, nach der Eheschließung Margareth Philippine Böhmer; heiratet am 15. September 1842 in Dresden den Stadtgerichtscopisten Heinrich Wilhelm Knauth (* 17. September 1806; † 20. April 1893)),
Johanna Amalia Carolina Böhmer
(* 26. Mai 1823; † 2. Oktober 1823),
Wilhelmina Paulina Böhmer
(* 3. Juni 1824; † 16. Dezember 1881; heiratet [entweder nach dem Tod oder der Scheidung der Schwester Margareth Philippina Knauth] am 20. April 1856 den Stadtgerichtscopisten Heinrich Wilhelm Knauth (* 17. September 1806; † 20. April 1893)),
 Carl Julius Adolph Böhmer (* 15. August 1825),
Wilhelm Theodor Paul Böhmer
(*23. Juni 1827) und
Maria Ida Barbara Böhmer
(* 23. März 1835; heiratet am 18. November 1855 in Dresden den Schlosser Carl Adolph Gustav Fritsche)
   
       
1823 Carl Traugott Böhmer heiratet am 7. Oktober 1823 die Christina Charlotta Wilhelmina Grundt (9. Mai 1802; † 30. Dezember 1844), Tochter des Tagarbeiters und Hausbesitzers Johann Friedrich Grundt und dessen Ehefrau Johanna Juliana, geb. Hauf.    
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Friedrich Traugott Moritz Böhmer
(* 2. Juli 1824; † 29. November 1824),
Amalia Juliana Wilhelmina Böhmer
(* 17. August 1825),
Maria Augusta Böhmer
(* 9. Oktober 1827; † 5. Januar 1834),
Wilhelmina Maria Böhmer
(* 20. August 1829; † 22. September 1832),
Friedrich Carl Böhmer
(* 20. Dezember 1830; † 12. Februar 1831),
Julius Wilhelm Böhmer (* 7. April 1832; † 24. Oktober 1832),
Eduard Albert Böhmer
(* 5. Juni 1833),
Carl Paul Böhmer
(* 13. August 1834; † 10. September 1845),
die Zwillinge Wilhelmine Pauline Böhmer (* 8. Juli 1835; † 26. Juli 1835) und Gustav Hermann Böhmer (* 8. Juli 1835; † 25. Juli 1835) sowie
Franz Moritz Theodor Böhmer
(* 4. Oktober 1836).
   
       
1833

Adolph Paul Böhmer inseriert im Pharmaceutischen Central-Blatt am 9. Februar 1833:

"Pharmaceutische Zinngeräthe betreffend. Den Herren Apothekern Sachsens empfehle ich Unterzeichneter und unter Berufung auf das beigefügte Zeugniss, zur Fertigung aller Art pharmaceutischer Geräthe, als Mensuren, Infundir- und Decort-Basen, Kesseln, Helme, Röhre, aller Arten Kühlapparate u. s. w. feinstem Berg- oder englischen Zinn, wie es den Wünschen des Bestellers entspricht, und verspreche zugleich die grösste Genauig- und Billigkeit, wozu ich durch die nun vorräthigen Formen in Stand gesetzt bin.

Adolph Paul Böhmer, Zinngießer in Dresden, grosse Kirchgasse No. 504"

   
       
1834

Auf der Dresdner Gewerbeausstellung stellt er das Modell eines pharmazeutischen Koch-Dampf-Apparats aus.

   
       
1835   
Inserat im Pharmaceutischen Central-Blatt vom 19. September 1835
   
       
1836

Bei der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Jena im September 1836 wird in der ersten Sitzung am 19. September 1836 von Prof. Wackenroder ein vollständiges und sehr genaues Modell eines Dampfkochungs-Apparates vorgezeigt und erläutert. Dieser Apparat ist der ursprünglich Beindorf'sche, welcher aber von Dr. Meurer in Dresden vervollkommnet ist und zu verhältnismässig billigem Preise von dem Zinnarbeiter Böhmer in Dresden gefertigt wird.

Die Einrichtung wurde sehr vorzüglich gefunden.

   
       
1839 Julius Böhmer lernt bei seinem Vater von 1839 bis 1842.    
       
1840 Adolph Paul Böhmer stirbt am 19. September 1840. Seine Witwe Babet Böhmer betreibt die Werkstätte weiter und wohnt Große Kirchgasse 4 / 2. Treppe.    
       
1841 Theodor Böhmer lernt in Dresden bei Friedrich August Bertram von 1841 bis 1845 und erhält am 15. September 1845 sein Lehrzeugnis.    
       
1843 Ernst Carl Gottlieb Knigge wird am 28. August 1843 Zinngießermeister in Dresden.    
       
               Stadt- und Meisterzeichen des Ernst Carl Gottlieb Knigge    
       
Er heiratet die Witwe Babet Böhmer am 31. Oktober 1843 und übernimmt die Werkstätte des verstorbenen Adolph Paul Böhmer.
Babet Böhmer bringt aus erster Ehe die Töchter Wilhelmina Paulina Böhmer (* 1824), Maria Ida Barbara Böhmer (* 1835) und die Söhne Julius Böhmer (* 1825) und Theodor Böhmer (* 1827) mit (siehe unter 1822!)
Das Ehepaar wohnt weiterhin in der Großen Kirchgasse 4/II, die Werkstätte mit Verkaufslokal wird in die Große Kirchgasse 23 Parterre verlegt.
       
1844 Julius Böhmer geht drei Jahre und acht Monate auf die vorgeschriebene Wanderschaft im In- und Ausland.    
       
1846    Anzeige in der Sächsischen Dorfzeitung Nr. 6 vom 6. Februar 1846    
       
  Vom 21. April 1846 geht Theodor Böhmer auf die Wanderschaft und arbeitet im Ausland.    
       
1847 Er reist im November 1847 wegen seiner Militärpflichtigkeit wieder nach Hause, wo am 8. Dezember 1847 seine Gestellung erfolgt. Wegen "Untermäßigkeit" wird er von der Militärpflicht entbunden.    
       
1848

 Julius Böhmer wird am 9. Oktober 1848 Meister, erhält am 14. Oktober 1848 das Bürgerrecht, meldet das Gewerbe "Zinngießer" an und übernimmt die Werkstätte des Zinngießers Johann Gottfried Rohloff (≈ 6. Oktober 1764 in Neuruppin; † 6. Mai 1849) in der Badergasse 13.

Eigentümer des Anwesens Badergasse 13 ist der Gürtler und Consul A. E. Funke.

   
       
     Meisterzeichen des Carl Julius Adolph Böhmer    
       
1849

Julius Böhmer wird Bürger Dresdens und wohnt privat mit seiner Mutter und dem Stiefvater in der Großen Kirchgasse 4/II. Das Anwesen gehört Josef Kadenbach.

Seine Werkstätte befindet sich in der Großen Frauengasse 13 im Parterre/ Eingang Badergasse. Eigentümerin ist Marie Ottilie Benad.

   
       
1851 Julius Böhmer heiratet am 15. Juli 1851 die Anna Juliane Auguste Weickert (* 4. Dezember 1832 in Dresden; † 26. September 1898 in Blasewitz), Tochter des Hofkalkulators August Wilhelm Weickert (* 1802 in Dresden; † 11. April 1873 in Blasewitz) und dessen Ehefrau Juliane Caroline, geb. Schön.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Anna Elisabeth Therese Böhmer
(* 3. März 1853; † 18. Februar 1884; heiratet am 7. Juni 1877 den Zinnspielwarenfabrikanten Georg Carl Adolf Heyde (* 27. August 1848 in Leipzig),
Julius Edwin Böhmer
(* 21. Mai 1857) und
Julius Arthur Böhmer
(* 11. Mai 1859).
   
        
  Ernst Carl Gottlieb Knigge wohnt nun in der Großen Kirchgasse 9/III.    
       
     Anzeigen des Ernst Carl Knigge in den Dresdener Adressbüchern    
       
1852

Julius Böhmer zieht privat in die Kleine Kirchgasse 3/III um. Hauseigentümer ist der Wildprethändler Josef Fürchtegott Gebler.

   
       
1853 Ernst Carl Gottlieb Knigge erhält am 12. Oktober 1853 auf 5 Jahre das Patent für eine verbesserte Einrichtung am Brietschen Apparat zur Darstellung kohlensäurehaltiger Getränke.    
       
1854

Er spezialisiert sich mit seiner "eigenen Fabrik" auf die Fabrikation von Spritzen, stellt aber auch Küchengerät und Zinnsoldaten her und betreibt ein Lager von Britaniametallwaren.

   
       
     Anzeige    
       
  Theodor Böhmer wird am 3. März 1854 Meister und bekommt am 7. April 1854 das Bürgerrecht.
Er wohnt in der Großen Kirchgasse 9/III neben der Wohnung von Ernst Carl Knigge. Eigentümerin des Hauses ist die Glockengießerswitwe Christiane Förster.
   
       
       
Meister- und Stadtzeichen des Theodor Böhmer - Foto online Auktionshaus Bossard, Chemnitz


           
Deckelterrine von Theodor Böhmer (24 cm hoch) - Foto online Auktionshaus Bossard, Chemnitz
   
       
1855    Anzeige in der Leipziger Zeitung No. 221 vom 18. September 1855    
       
1856

Julius Böhmer stellt auf der Industrie-Ausstellung des Gewerbevereins zu Dresden vom 21. Juli bis August 1856 aus:

"Ein großes Cruzifix, ein Paar große Altarleuchter, ein Paar kleine Altarleuchter, zwei  Messekännchen mit Teller, eine Kirchenlampe und ein Sortiment Cylinderhähne.

Ein Sortiment chirurgischer Spritzen und Instrumente bestehend aus: Drei diverse Pferdespritzen, sieben diverse Klistirspritzen, drei diverse Mutterspritzen, zwei diverse Bierspritzen, krumme Rohre zum Selbstgebrauch, ein Mutter- und ein Baderohr, drei diverse Irrigateur (das bequemste und neueste), drei diverse Specula (Mutterspiegel), zwei verschiedene

elastische Kanäle zu den vier großen Spritzen passend, die Spritze festzustellen, drei verschieden construierte Spritzen mit Absperrhahn, ein Unterschieber mit Polster, fünf diverse Staubkapseln, auf jede Spritze passend zum Blumenspritzen, ein Lazarethetui und eine aufsteigende Douche." 

 

Der Kommentator in der Deutschen Gewerbezeitung vermerkt:

"Nachträglich erwähnen wir noch die verdienstlichen Bestrebungen des Zinngießermeisters Julius Böhmer, Ziergefäße in Zinn herzustellen, als der Altarleuchter, nach eignen Entwürfen, der Meßkännchen mit Teller, nach Urbildern, die sich im Besitze des Erzbischofs von Prag befinden, des großen Kruzifixes, nach dem am Hauptaltare der katholischen Kirche zu Dresden stehenden modelliert. Alle diese Stücke sind brav und werkmäßig gearbeitet, letzteres von dem Gesellen des Ausstellers, Moritz Große, der 1 1/2 Jahr lang seine Mußestunden dabei geopfert hat. Solcher Ernst führt zum glücklichen Ziele!"

 

Carl Adolph Focke (* 23. April 1842 in Dresden; fünftes Kind des von Freiberg gebürtigen Markthelfers Carl Julius Focke und dessen Ehefrau Christiane Juliane, geb. Lehniger) lernt von 1856 bis 1861 bei Ernst Carl Gottlieb Knigge das Zinngießerhandwerk.

   
       
  Ernst Carl Gottlieb Knigge inseriert am 9. September 1856 in der Leipziger Zeitung Nr. 215:
"Ein Zinngießer-Gehülfe, geübter Dreher, findet dauernde Beschäftigung beim Zinngießer E. C. Knigge in Dresden."
   
       
  Theodor Böhmer ist in die Scheffelgasse 20 pt. umgezogen. Eigentümer des Hauses ist der Gürtler J. H. Leitsmann.    
       
1857 Theodor Böhmer heiratet am 18. Januar 1857 die Christiane Wilhelmine Agnes Wagner (* 9. März 1838 in Niederhalbendorf bei Görlitz [heute Mala Wieś Dolna]; † 27. September 1885 in Dresden), uneheliche Tochter der Johanne Christiane Wagner, später verehelichte Bergel.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Johanne Helene Agnes Böhmer
(* 5. August 1857; heiratet am 7. Februar 1876 den Kaufmann Franz Hermann Smith (* 31. März 1848 in Erfurt)),
Adolph Paul Theodor Böhmer
(* 9. Mai 1859) und
Hedwig Martha Clara Böhmer
(* 13. April 1876; heiratet am 5. November 1913 den Kaufmann Adalbert Schmiedl (* 27.Januar 1882 in Salmthal in Böhmen [heute Pstruží])
   
       
1858 Neue Adresse des Theodor Böhmer ist die Scheffelgasse 33/IV; das Haus gehört dem Schänk- und Speisewirt C. A. Fahrenkamm.    
       
1859 Babet Knigge, verww. Böhmer, geb. Hofmann, stirbt am 25. Juni 1859.    
       
1861 Der Witwer Ernst Carl Gottlieb Knigge heiratet am 14. Mai 1861 die Anna Eleonore Elisabeth Müller, Tochter des Hofschornsteinfegermeisters Carl Ludwig Müller.
Die Ehe bleibt kinderlos.
   
       
1862

Anna Eleonore Elisabeth Knigge, geb. Müller, stirbt am 21. Februar 1862.

 

Die Große Frauengasse 13 wird umbenannt in Galeriestraße 13/ Eingang Badergasse. Eigentümer ist jetzt Josef Benad, Privatus.

Ernst Carl Gottlieb Knigge zieht sie in die Große Kirchgasse 3 Parterre um. Die Wohnung ist im 1. Stock.

   
       
  Theodor Böhmer wohnt im Haus des Täschners Gst. Ad. Görhardt in der Scheffelgasse 25/III. Sein Geschäftslokal ist weiterhin in der Scheffelgasse 20 pt.    
       
1863    Anzeige in Der Dampfwagen Nr. 41 vom 9. Oktober 1863    
       
1863 Julius Böhmer meldet am 30. Januar 1863 im Rathaus Dresden das Gewerbe "Kaufmann" an.    
       
1865

Von Ostern an befindet sich die Privatwohnung von Julius Böhmer im 1. Stockwerk der Badergasse 13.

Das Haus gehört Julius Böhmer zusammen mit dem Steindruckereibesitzer Friedrich Heinrich Zeppernick.

   
       
  Der Witwer Ernst Carl Gottlieb Knigge heiratet am 31. Oktober 1865 in dritter Ehe die Amalie Sophia Drescher, Tochter des Hausbesitzers Johann Christian Drescher.
Die Ehe bleibt kinderlos.
   
       
1867 Carl Adolph Focke heiratet am 3. Februar 1867 die Susanne Henriette Winckler (* 19. Oktober 1844), Tochter des Schuhmachermeisters Carl Gustav Winckler und dessen Ehefrau Juliana Christine, geb. Seifert.
Das Ehepaar hat mindestens die Kinder Gustav Adolph Max Focke (* 9. Juni 1867), Carl Paul Focke (* 19. Januar 1869), Hans Carlo Focke (* 26. März 1871) und Adolph Paul Focke (* 6. Oktober 1880).
   
       
1870

Die Firma "Julius Böhmer" - Spritzenfabrik und Zinngießereigeschäft wird in das Handelsregister eingetragen.

   
       
  Theodor Böhmer wohnt in der Scheffelgasse 26/III. Eigentümer des Hauses ist der Friseur Leopold Alexander Springer.
Das Geschäftslokal ist immer noch in der Scheffelgasse 20 pt.
   
       
1871

Ernst Carl Gottlieb Knigge stirbt am 29. Januar 1871.

   
       
1872

Eigentümerin des Hauses Galeriestraße 13 ist jetzt die Hauptverwaltungs-Expedienten-Ehegattin Sidonie Marie Hänsel.

   
       
1873

Carl Adolph Focke übernimmt die Werkstätte und das Verkaufslokal des verstorbenen Ernst Carl Gottlieb Knigge in der Großen Kirchgasse 3 Parterre. Er wohnt in der Johannesstraße 5 Parterre.

Die Witwe Amalie Sophia Knigge wohnt in der Frühlingstraße 3 Parterre.

   
       
1874

Carl Adolph Focke wird Mitglied der Innung am 12. Januar 1874.

Dem Kaufmann und Spritzenfabrikant Julius Böhmer wird der Titel "Königlicher Hoflieferant" verliehen.

   
       
1875

Er gehört nicht mehr der Zinngießerinnung an.

   
       
  Carl Adolph Focke bezieht eine neue Wohnung in der Seidnitzerstraße 6/IV.    
       
  Das Geschäftslokal des Theodor Böhmer ist nun Am See 6 pt. Eigentümer dieser Liegenschaft ist der Kaufmann Gustav Albert Ostertag, der selbst aber in der Ostra-Allee 28 wohnt.
Theodor Böhmer zieht ab Ostern in die Wohnung Am See 1/III. Das Haus gehört dem Seifensieder Robert Watzke.
   
       
1877 Amalie Sophia Knigge ist verstorben.    
       
1878 Das Geschäftslokal der Firma Theodor Böhmer ist jetzt im Anwesen Fischhofplatz 25 pt., das dem Lederwarenfabrikanten F. A. Bierling gehört, der selbst in der Zwingerstraße 16 wohnt.
Theodor Böhmer ist nun Zinngießereigeschäftsführer, die Ehefrau Christine Wilhelmine Agnes Böhmer ist Inhaberin der Firma.
   
       
1879 Carl Adolph Focke zieht in die Seidnitzerstraße 11/IV um.    
       
1880 Das Haus Badergasse 13 gehört Julius Böhmer nun alleine.    
       
  Die Firma Theodor Böhmer hat ihr Geschäftslokal in die Ammonstraße 43c pt. verlegt. Das Haus gehört dem Spar- und Vorschussverein zu Ostrau.    
       
1883 Theodor Böhmer wohnt mit seiner Frau in der Fischhofgasse 2/II. Die Eigentümerin des Anwesens ist Angnes Berta Arlt, Ehefrau eines Amtsstraßenmeisters, die selbst in Plauen wohnt.    
       
1884 Neue Wohnung ist in der Flemmingstraße 5 pt. Das Haus gehört Cäcilie Friederike Schacko.
Das Geschäftslokal ist nach wie vor in der Ammonstraße 43c pt.
   
       
1885 Carl Adolph Focke stirbt am 1. September 1885.    
       
1886

Von Ostern an wohnt Julius Böhmer im Haus Blasewitzerstraße 14d, das er gekauft hat.

Das Anwesen Badergasse 13 gehört jetzt der Baubank für die Residenzstadt Dresden, die den ganzen Straßenzug (Häuser Badergasse 1 bis 31 bis auf die Häuser 18 und 26) gekauft hat. Auch die Galeriestraße 13 wird von der Baubank übernommen.

Carl Adolph Focke ist verstorben. Seine Witwe Susanne Henriette Focke führt Werkstatt und Geschäftslokal in der Großen Kirchgasse 3 Parterre weiter. 

   
       
  Christine Wilhelmine Agnes Böhmer, die Ehefrau von Theodor Böhmer ist verstorben.
Theodor Böhmer wohnt in der Flemmingstraße 8L/I. Dieses Haus ist im Eigentum der verehelichten Schwestern Amalie B. Dietze und Amalie Rosalie Richter, die beide in der Concordienstraße 31 wohnen.
   
       
1887

Susanne Henriette Focke bezieht eine Wohnung in der Pirnaischestraße 49/III.

 

Julius Böhmer hat Werkstatt und Verkaufslokal in die Galeriestraße 20 - Parterre, 1. und 2. Stock verlegt.        

Er hat dieses Gebäude erworben.

   
       
1889 Er meldet am 17. Dezember 1889 beim Gewerbeamt das 1848 angemeldete Gewerbe "Zinngießer" und das 1863 angemeldete Gewerbe "Kaufmann" ab.    
       
1890 Die Galeriestraße 20 wird in Galeriestraße 13 umbenannt.    
       
1891

Julius Böhmer ist jetzt Privatier bzw. Rentner.

Die Firma übernimmt Carl Wilhelm Ottomar Gärtner mit der Bezeichnung "Julius Böhmer Nachfolger Ottomar Gärtner".

Ottomar Gärtner wohnt privat Lutherplatz 5/II. Eigentümer dieses Hauses ist der private Ingenieur Friedrich Anton Kindervater (Bautzenerstraße 28).

   
       
1892 Susanne Henriette Focke zieht in die Pirnaischestraße 18/III um.    
       
1894

Die Firma Julius Böhmer Nachfolger Ottomar Gärtner zieht in die Große Brüdergasse 20 um.

Dieses Haus gehört der Firma Günther & Rudolph (Seestraße 4).

Julius Böhmer hat das Anwesen Gerokstraße 53 gekauft und wohnt dort im 1. Stock. Sein Haus Blasewitzerstraße 14d hat er verkauft. Dort sind jetzt die ehemaligen Häuser von der Nr. 2 bis 20 Baustellen.

Die Galeriestraße 13, in der sich immer noch die Fabrik befindet, ist an den privaten Kaufmann Oskar Claudius Ginzel (Fürstenstraße 69) verkauft.

Ottomar Gärtner wohnt in der Cranachstraße 19/II; das Haus gehört der Privatiere Friederike Wilhelmine Auguste Köbig.

 

Susanne Henriette Focke verlegt die Werkstatt mit Geschäftslokal zum 1. April 1894 in die Breitestraße 9.

   
       
1895

Die Firma Julius Böhmer Nachfolger Ottomar Gärtner zieht in die Große Brüdergasse 22 um; die Fabrik ist nach wie vor in der Galeriestraße 13. Eigentümer ist der Kaufmann und Hoflieferant Moritz Richard Korschatz (Zelleschestraße 40).

Das Haus Cranachstraße 19 hat der Privatier Friedrich Wilhelm Schulze (Circusstraße 5) gekauft.

   
       
1896

Neuer Eigentümer der Galeriestraße 13 ist der Consumverein Vorwärts für Dresden und Umgebung eGmbH.

   
       
  Der 1871 geborene Hans Carlo Focke ist Zinkgießer und heiratet am 1. Mai 1896 die Schneiderin Minna Emilie Maritha Roth (* 6. Mai 1872), Tochter des Gürtlerei-Werkführers Paulinus Altin Roth und dessen Ehefrau Marie Therese Emilie, geb. Opitz.    
       
1897 Der 1867 geborene Gustav Adolf Max Focke ist Zinngießermeister und heiratet am 1. Mai 1897 die Hutmacherin Margarethe Hedwig Kleudgen (* 4. November 1869), Tochter des Schneiders Karl Josef Kleudgen und dessen Ehefrau Friederike Wilhelmine Ernestine, geb. Buchhaus.
Das Ehepaar hat mindestens den Sohn Hans Carl Focke (* 2. Juni 1897).
   
       
1898

Die Fabrik wird in den Jüdenhof 5 verlegt. Eigentümerin ist die Oberhofmeisterin a. D., Excellenz und Generalin Louise Zedlitz.

   
       
1899

Neue Anschrift von Werkstatt und Geschäftslokal der Susanne Henriette Focke ist die Große Brüdergasse 6.

   
       
1900

Das Anwesen Gerokstraße 53 gehört immer noch Julius Böhmer, der aber nach Blasewitz in das Haus seines Sohnes, dem Konsul und Fabrikanten Julius Edwin Böhmer gezogen ist.

   
       
1901

Ottomar Gärtner ist verstorben. Seine Witwe Lena Elisabeth Gärtner führt die Zinngießerei und Eisformenfabrik, Inhaber: Ottomar Gärtners Erben, nur noch in der Brüdergasse 22 weiter. Sie wohnt wie bisher in der Cranachstraße 19.

   
       
1903 Julius Böhmer ist am 6. März 1903 in Blasewitz, Tolkewitzerstraße 25, verstorben.    
       
1904

Die Fabrik Julius Böhmer Nachfolger Ottomar Gärtner ist aufgelöst.

   
       
1907 Theodor Böhmer stirbt am 2. Februar 1907 im Bürgerspital.    
       
1908 Margarethe Hedwig Focke, geb. Kleudgen ist verstorben. Gustav Adolf Max Focke heiratet am 28. September 1908 das Hausmädchen Paula Anna Martha Triebel (* 27. August 1888 in Saalfeld Sachsen-Meiningen), Tochter der Anna Triebel, jetzt verwitweten Fleischer Ullrich.    
       
1921

Susanne Henriette Focke ist verstorben.

Gustav Adolph Max Focke übernimmt Werkstatt und Geschäftslokal in der Großen Brüdergasse 6. Er wohnt in der Pirnaischen Straße 51/III.

   
       
1932 Gustav Adolph Max Focke stirbt am 22. Mai 1932.    
       
1933

Sein Sohn Gustav Adolf Max Focke führt  Werkstatt und Geschäftslokal als Zinngießerei und Apparatebauanstalt weiter, die Witwe Paula Anna Martha Focke ist Geschäftsinhaberin und bleibt in diesem Jahr noch in der Wohnung Pirnaische Straße 51/III.

   
       
1934 Paula Anna Martha Focke wohnt jetzt in Großen Brüdergasse 6/II.      
       
1941 Sie zieht in die Kleine Brüdergasse 12/I um.    
       
1942

Die Zinngießerei und Apparatebauanstalt ist aufgelöst. Paula Anna Martha Focke ist Privatiere.

   
       
1943 Paula Anna Martha Focke ist verstorben.    
       
 

Figuren und Packungen:

Im Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden existiert eine Spanschachtel mit Etikett "Theodor Böhmer in Dresden":

   
       
     
  Maße: 3,8 x 8,5 x 5,6 cm, Figurenhöhe 3 cm incl.Gewehr 4,2 cm    
       
     
  SKD/Museum für Sächsische Volkskunst, Fotos: Karsten Jahnke    
       
       
 

Quellen:

Adressbücher Dresden (adressbücher.sachsendigital.de - Sächsische Landesbibliothek-Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) digital.slub-dresden.de)

Pharmaceutisches Central-Blatt Nr. 6 vom 9. Februar 1833 (Google)

Verzeichniß der zu der diesjährigen Ausstellung eingesendeten Gewerbserzeugnisse, Dresden 1834 (Sächsische Landesbibliothek-Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) digital.slub-dresden.de/ppn327739509/3 und ppn327739509/11)

Pharmaceutisches Central-Blatt Nr. 41 vom 19. September 1835 (Google) 

Amtlicher Bericht über die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Jena im September 1836 (Google)

Die pharmaceutische Section der vierzehnten Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte zu Jena, im September 1836 in: Archiv der Pharmacie des Apotheker-Vereins im nördlichen Teutschland, Zweite Reihe, Achten Bandes erstes Heft (Google)

Sächsische Dorfzeitung Nr. 6 vom 6. Februar 1846 (Google)

Illustrierter Kalender Leipzig 10/1853 (Google)

Leipziger Zeitung No. 221 vom 18. September 1855 (Google)

Catalog zur Industrie-Ausstellung des Gewerbevereins zu Dresden vom 21. Juli bis ult. August 1856 (Google)

Leipziger Zeitung vom 9. September 1856 - Beilage zu Nr. 215 (Digipress)

Deutsche Gewerbezeitung 1856 (Google)

Der Dampfwagen Nr. 41 vom 9. Oktober 1863 (Google)

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band I (Sächsische Zinngießer), Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1932

Markus Grein: Mit Heyde-Figuren um die Welt - Edition Krannich, Grimma 2003

Auktionshaus Bossard online, 84. Auktion Kunst, Antiquitäten, Varia vom 8.2.2014 - Nummer 1643

Archion: Kirchenbücher Dresden Annankirche, Kreuzkirche, Friedrichstadt, Friedrichstadt-Krankenhaus, Hofkirche (Sophienkirche), Kirchenbücher Heidelberg Heiliggeistkirche, Providenzkirche, Hornburg

ancestry: kirchliche Wochenzettel etc.

Stadtarchiv Dresden: Bürger- und Gewerbeakten Wilhelm Theodor Paul Böhmer, Carl Julius Adolph Böhmer und Carl Traugott Böhmer

Herzlichen Dank an Karsten Jahnke vom Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden für die Fotos der Spanschachtel und der Figuren!

   
 

   
 

Kosten dieser Seite:

Genealogieservice Keller, Heidenau (Matricel Kreuzkirche Dresden): € 104,00

Archion EUR 19,90

ancestry EUR 9,90

Stadtarchiv Dresden EUR 47,21

   
       
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