Dreyßig, Friedrich Christoph - Halle (Saale)
   
  Wenn nicht anders angegeben, sind die Inserate aus dem Hallischen patriotischen Wochenblatt bzw. Hallischen Tageblatt (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt online)!
   
1761 Friedrich Christoph Dreyßig wird am 20. September 1761 in Halle als Sohn des Königlich-Preußischen Kommissionsrats und adjunktierten Stadtsekretärs Leberecht Dreyßig und dessen Ehefrau Maria Christiana, geb. Koch (* 1728; † 22 August 1787), der jüngsten Tochter des Chirurgi Christoph Koch , geboren.
   
1788 Er ist in Halle wegen der Farbe seiner Kleidung als "grüner Mann" bekannt und veröffentlicht das 196 Seiten umfassende Buch "Reisen des grünen Mannes durch Deutschland und Ungarn".
  In der Vorrede schreibt er:
"Hier, meine liebenswürdigen Freunde und Freundinnen, überreiche ich Ihnen eine kleine Sammlung von Bemerkungen, welche ich auf meiner Reise durch einen wichtigen Theil von Deutschland und Ungarn gesammelt habe.
Sie werden einige Malereien darinnen antreffen, die nicht blos Geschöpfe meiner Phantasie, sondern Copieen der guten Mutter Natur sind. Von Ihnen allen werde ich zwar gewiß eine freundschaftliche Nachsicht mir versprechen können; aber es wird auch zugleich kalten unfruchtbaren Menschen, die sich nie über ihren engen Wirkungskreis gewagt, in die Hände fallen, und denen wird das Büchlein übertrieben scheinen.
Aber ich lasse sie spötteln, und freue mich, wenn ich nur Ihnen mit meinen Wanderungen einige Stunden Zeit verkürzen kann.          Der grüne Mann."
   
1790 In den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen Numero 64 vom 12. August 1790 ist inseriert:
"Der Bürger Drößig [sic!] zu Glaucha hat sein Haus und Zubehör sub No. 1788., an den Herrn Rathmann Schlegel vor 140. Rthlr. Courant"
   
  Friedrich Christoph Dreyßig ist Kunsthändler und hat seinen Laden unter dem Rathause nahe der Post.
   
1792
Er arbeitet mit dem Graveur und Gießer Johann Ernst Fischer zusammen und bringt ab 1792 eine 15-teilige Kinderbuchreihe "Geschenk für Kinder" mit Zinnfiguren heraus.
   
  In den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen Numero 11 vom 6. Februar 1792 ist u. a. inseriert:
"Bey Dreißig in Halle ist zu haben: 1) allerley Figuren von Zinn als Gärtnereyen, Schäfereyen, Jagden, Husaren, vierfüßigen Thieren, die Schachtel zu 5 und 9 Gr."
   
  Er bringt das Büchlein "Abbildungen merkwürdiger Thiere, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart - Erstes Geschenk für fleißige und folgsame Kinder" mit 29 Zinnfiguren, die Johann Ernst Fischer gefertigt hat, heraus.
   
  Allgemeines Verzeichniß der Bücher, welche in der Frankfurter und Leipziger Michaelismesse des 1792 Jahres entweder ganz neu gedruckt ...:
"Klügels, G. S. Dessen naturhistorisches A. B. C. in zinnernen Figuren, nebst einer Beschreib. ihrer Lebensart, ein nützliches und angenehmes Geschenk für Kinder. 8. Halle, bei Dreyßig."
   
1793 Friedrich Christoph Dreyßig führt in seiner "Anzeige der Bücher, Kupferstiche, und Kunstsachen, so Friedr. Christ. Dreyßig, Kunsthändler zu Halle, Leipzig und Lauchstädt, verlegt und verkauft" von 1793 u. a. auf:
"A. B. C. Naturhistorisches, in 29 zinnernen Abgüssen von merkwürdigen Thieren, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart, von Herrn Professor Klügel zu Halle. 1 Rthl. 12 Gr. (und ist das beste Geschenk, was man Kindern nur geben kann.)"
   
     Anzeige der Bücher, Kupferstiche, und Kunstsachen ...
   
  Am 9. August 1793  "verläßt er sein Weib" und bricht nach Mainz auf.
   
  Er bringt das Büchlein "Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart - Zweytes Geschenk für Kinder" mit 29 Zinnfiguren, für die Johann Ernst Fischer die Formen graviert hat, heraus.
   
  Das Büchlein "Beschreibungen zu den Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere des Erdbodens, Drittes Geschenk für Kinder", wiederum mit Zinnfiguren von Johann Ernst Fischer kommt im Dezember 1793 heraus.
   
  Die Allgemeine Literatur-Zeitung bewertet in der Nummer 353 vom 27. Dezember 1793 die "NATURGESCHICHTE. Halle, b. Dreyssig u. Berlin, b. Schropp: Abbildungen merkwürdiger Thiere in neun und zwanzig zinnernen Abgüssen, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart. Ein Geschenk für Kinder. 72 S. 8. (ohne Jahrzahl.) IIr. Dreyssig sagt in der an die "Spiel- und lehrlustige Jugend" gerichteten Vorrede seinen "jungen Hrn. und Damen" daß das Spiel mit seinen gegossenen Thierfiguren weit unterhaltender und lehrreicher sey, als das mit Soldaten, Jagden, Heerden; ferner daß der Papa seine schönen Kupferstiche den Kindern just auch nicht in die Hände geben wolle, und daß sich Hn. Dr. Zinnfiguren noch weit besser zum Verderben, Zerbrechen - und Wiederkaufen - qualificirten: daß sich mancherley Spiele mit den Figuren anstellen Ließen, man mit Soldaten und Hunden Löwenjagden anstellen, die wilden Thiere zwischen Bäumen herumschwärmen, und ein - armes Reh - von den Löwen - im Sprunge ergreifen lassen könne, ja Hr. Dr. geht in seiner Begeisterung so weit, daß er sagt "wer weiß, ob ich nicht einen oder andern jungen Linnaeus erwecke?" Nachdem er seinen "jungen Herrschaften" gemeldet, wie viel sie die Hn. Forster, der die Kupfer zum Abzeichnen herlieh, und Hn. Klügel, der die Beschreibung aufsetzte, verbunden seyn, fügt er noch die erfreuliche Anmerkung hinzu: "In der Folge werde ich auch noch eine Sammlung von merkwürdigen Bäumen jedes Weltstrichs geben, Palmen, Pifangs [Banane], Eichen, Tannen u. s. w. Dann können sie jedes Thier in den Wäldern seines Vaterlandes weiden lassen. An Vögeln soll es auch nicht fehlen. Fische sollen sie gleichfalls haben, schöne und häßliche. Es stehen ihnen von jedem einzelnen Thiere so viele Stück zu Dienste, als sie wollen. Ich kann sie an Kemeelen oder Rennthieren reicher machen, als der reichste Lappländer, oder Araber ist. Belieben sie's mich nur wissen zu lassen -, wie viele Pfunde es seyn sollen". Von dieser spaßhaften Vorrede sticht nun der von Hn. Prof. Klügel ausgearbeitete Text sehr ab, welcher das für Kinder interessante der Geschichte ernsthaft und faßlich darstellt, ohne zu Gunsten und Behagen der lieben Jugend unnütze Schwänke zu machen, wie sie vordem in Menge auf getischt wurden. Wenn die Kinder nur des Spaßes wegen sich mit der Natur beschäftigen sollen: so ist es weit besser, es unterbleibt, die Soldaten thun denn, wenn es zumahl auf die Pfunde Zinn abgesehen wäre, diese Dienste eben so gut. Doch so schlimm mag es nicht immer gemeynt seyn. Die Figuren selbst sind nach den äußern Umrissen fast durchaus richtig, aber weniger kann Rec. mit der Ausführung auf der Fläche, und mit der Ausmahlung zufrieden seyn; beydes könnte feiner, und die Wahl der Farben gefälliger seyn. Eine sorgfältigere Illumination könnte vielleicht den Preis etwas erhöhen; aber eine genaue, scharfe, und geschmackvolle Sculptur könnte die einzelnen Abgüsse kaum merklich verteuern. Und durch sie würde doch der schönste Zweck einer solchen Unternehmung: Bildung des Gefühls für Wahrheit und Schönheit, sehr wesentlich befördern."
   
1794 Er veröffentlicht das Buch mit 136 Seiten "Reise des grünen Mannes nach den unglücklichen Festung Maynz, kurz nachher da sie von den Franzosen verlassen worden war".
  Im Vorwort schreibt er:
"Meine Freunde!
Die Freuden der Menschen sind eben so verschieden, als die Menschen selbst. Ich sehe tausende von meinen Mitbürgern umherwandeln, jeder hat seine eigenen Freuden, jeder hat seine eigenen Empfindungen. Einer wundert sich über des andern seinen Geschmack, und über seine Erholungen. Der eine ist beym Bierkrug, der andre bey der Weinflasche in seinem Element. Dieser leibt die Jagd, und jener kann nicht begreifen, wies möglich ist, daß einen Menschen nur außer seinem Lehnstuhle wohl seyn kann. Jeder hat sein Vergnügen an etwas. - Ich habe alles in der Welt mit angesehen - alle Menschenfreuden - ich habe bey jeden nach der Folge geforschet, und unter allen Vergnügungen der Welt hielt bey mir keines besser die Probe, als der Genuß der schönen Natur.
Wenn mir die Menschen mein Leben verbittert; wenn häufige Arbeiten mich ermüdet; wenn unangenehme Vorfälle meinen Körper und meinen sonst so frohen Geist - niedergedrückt haben; so fliehe ich den Ort des Mißvergnügens, und eile in die freye offne Natur, durchstreiche neue Gegenden; bald ersteige ich Felsenklippen, bald wandle ich über fruchtbare Felder, hier entzücckt die aufgehende Sonne mein Auge, und stimmt mein Herz zum Dank gegen den, der sie; der mich; und das Auge mir schuf, das mir diese Götter Scenen empfinden ließ. Die Geburt der Blühte, der Geruch, welcher ihr entsteigt, und über den Erdboden sich verbreitet - die mit Thau beperlte Wiese, ein Thautropfen in dem Rosenmund - diese und ähnliche Gegenstände, welche die schöne Natur dem Wanderer tausendfältig darbietet - haben für mich viel Aufmunterndes; sie sind für meinen Körper, wie für meine Seele heilender Balsam - und mein größtes Vergnügen.
Ich verlasse mein Kanapee, mein Weib, mein weiches Bette, und alle Bequemlichkeiten, deren ich habe, ich verlasse den Ort meines gewöhnlichen Aufenthalts, und mit dem Stocke in der Hand ersteige ich oft hohe Felsen - setze mich jeder Witterung aus, und verfolge, mit süßer Erwartung auf angenehmere Gegenstände - den Weg. Mein erster süsser Gefährte, der mich in den ersten Abenden meiner Reise auf dem Wege einholt, und sich fest anschließt, daß ist der feste erquickende Schlaf.
Wenn ich meine Fußreise antrete, so verbanne ich sogleich alle Geschäftssorgen. Dieses, nebst der Bewegung, so mein Körper bey dem Gehen genießt, wiegt mich sanft in die Arme meines so eben gedachten Freundes. O! meine Freunde, es ist süß unter dem Schatten der Eiche zu ruhen! Und es ist sehr angenehm, wenn man dann wieder erwacht, und so neu und gestärkt sich fühlt. Es ist wahr, daß, wenn man die Unannehmlichkeiten, deren ein Reisender zu Fuß ausgesetzt ist, für sich allein betrachtet, man ganz recht hat, diese Art zu reisen mehr für eine Beschwerlichkeit, als für ein Vergnügen zu halten. Allein wenn man bedenkt, daß das Vergnügen größer ist, wenn man es einige Zeit hat entbehren müssen, und daß man zwischen diesen Unangenehmen die Freuden der Reise liegen siehet - wer dieses alles bedenkt, und nicht ganz Wichling ist - der wünscht so bald als möglich den Wanderstab zur Hand zu nehmen.
Alles, was, und wie ich es eben geschrieben habe, war vor kurzem der Fall wieder mit mir - doch haschte ich (freylich ein trauriges Geschäft) bey dieser meiner Reise fast nur nach Kriegesscenen - ich wollte Menschen sehen, die das Unglück mehr zu Gefährten hätten, als ich! -
Mit der ganzen Welt unzufrieden ergriff ich meinen Wanderstab und ging! - wohin? und was ich rfand, und wie mir wurde, was ich sah und empfand, dies, mein neugieriger Freund, kannst du in nachfolgenden Aufsätzen lesen.
Wohl mir, wenn ich meinen Briefen nur einige Seiten fürs Beste meiner Mitmenschen mit wirken helfen.
Halle d. 5ten Sept. 1793.     Der grüne Mann."
   
  Er gibt das Buch "Beschreibung der schrecklichen Belagerung und Einnahme der Festung Maynz - Im Jahre 1793" heraus.
   
  Es wird im Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung Num. 24 vom 12. März 1794 angepriesen:
"Nachricht an Eltern, Lehrer und Kinderfreunde.
Wenn man etwas gutes gestiftet, und Kindern eine unschuldige Freude gemacht, so darf man wohl mit allen Rechte mit sich selbst deshalb zufrieden seyn, und auf die Ausfälle des Brodneidischen ferner nicht achten; alles dieses ist der Fall bey meinen naturhistorischen Zinnfiguren, von welchem das Publikum nun schon zwey Lieferungen erhielt. Mehrere gelehrte Zeitungen haben es laut genug gesagt, daß Eltern und Lehrer nicht leicht ein angenehmeres, dauerhaftes und zugleich nützlicheres Spiel zumal als just diese Zinnfiguren sind, und ihren Kindern in die Hände geben können, dies und der allgemeine Beyfall welchen diese Zinnfiguren in Deutschland und des Krieges ohngeachtet auch in Frankreich erhielten, hat mich fest bestimmt die dritte Lieferung zu veranstalten. Hr. Professor Forster hat die Güte für mich, und arbeitet schon wieder an der Beschreibung der Völker und Hr. Prof. Klügel wird die Beschreibung der Thiere ausarbeiten. Bis zur Michael-Messe 1794 wird die dritte Lieferung fertig seyn. Wer vorauszahlt erhält, wenn er 10 Rthlr. zahlt 11 Exemplare. Von der ersten Lieferung, welche, die Abbildung des Urang-Utang, Indio, Gibbon, Bär, Chameleon, Dachs, Damhirsch, Elephant, Faulthier, Giraffe, Budel, türkischer Hund, Hyäne, Kameel, Leopard, Löwe, Muflon, Nilpferd, Ochse, Panther, Rennthier, Rhinoceros, Schupp, Tapier, Tiger, Unze, Vielfraß, Walfisch, Zobel, enthält; sowohl als auch von der zweyten Lieferung welche die Neuseeländer, Mexicaner, Grönländer, Mongolen, Kariben, Neger - in Abbildung liefert, und in welcher man auch die Abgüsse von den Wolf, Klippenspringer, Goldwolf, Ameisenfresser, Hermelin, Schuppethier, Biber, Steinbock, Gemse, Zibeththier, Zebra, Hirschgazelle, Stachelschwein, Frett, Pinche, Veh, und des Hirschebers findet, von beyden Lieferungen kann man zu jeder Zeit Exemplar haben.
1) In Berlin bey Hn. Buchhändler Voß, wie auch bey Hn. Schropp und Compagnie.
2) In Breslau bey Hn. Korn den ältern.
3) In Frankfurt am Mayn bey Hn. Buchhändler Herrmann.
4) In Hamburg bey Hn. Bohn, und bey Hn. Bachmann und Gundermann.
5) In Hannover bey die Buchhändler Gebrüders Helwing und Hn. Hahn.
6) In Königsberg beym Buchhändler Hn. Nicolovius.
7) In Leipzig in allen Buchhandlungen, ganz sicher beym Buchhändler Hn. Köhler.
8) Bey mir.
Halle, den 10 Febr. 1794
Kunsthändler Dereyßig in Halle."
   
  In der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 293 vom 6. September 1794 steht unter "Kleine Schriften":
"Naturgeschichte. Halle, b. Dreyßig: Naturhistorisches ABC Buch, oder Abbildungen von neun und zwanzig merkwürdigen Thieren auf sechs Kupfertafeln, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart. Ein Weihnachtsgeschenk. 72 S. 8. - Ist bloß eine Auswahl von Thierbeschreibungen die zu denen von Hn. D. gefertigten Zinnfiguren gehören, in eine alphabetische Ordnung gestellt, wobey einige Buchstaben mit mehreren Namen versehen wurden. Die Güte jener von Hn. Professor Klügel ausgearbeiteten Beschreibungen ist bereits anerkannt."
   
  Im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 106 vom 20. September 1794 wird geworben:
"Daß meine Naturhistorischen Zinnfiguren eins der allerherzlichsten und angenehmsten Weihnachts Geschenken für Kinder sind, haben alle gelehrte Zeitungen längst laut genug anerkannt, dieses sowohl wie auch hauptsächlich der Beyfall, mit welchen viele große Herrschaften dieses Project beehrt haben, hat mich aufgemuntert die dritte Lieferung davon als ein Weihnachts Geschenke für Kinder zu veranstalten. Diese 3te Lieferung ist bereits fertig, der Text dazu ist wieder von denen Herren Professor Forster und Klügel in Halle. Der Preis ist 1 Rthlr. 12 gr. Ohne bar eingesendete Gelder bin ich es nicht im Stande etwas davon zu versenden. Halle den 11. Sept. 1794.
Kunsthändler Dreyßig zu Halle im Saalkreise."
   
  Das Inteligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung No. 125 vom 12. November 1794 gibt bekannt, dass beim Kunsthändler Dreyßig in Halle u. a. "Naturhistorische Zinnfiguren, mit Beschreibung von Prof. Forster und Klügel 3te Lief. 1 Rthlr. 12 gr." zu haben sind.
   
1795 Die Allgemeine Literatur-Zeitung veröffentlicht in der Num. 59 vom 27. Februar 1795 unter "Naturgeschichte":
"Halle, b. Dreyssig: Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere in neun und zwanzig zinnernen Abgüssen, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart von D. Johann Reinhold Forster und Georg Simon Klügel, Professor der Naturlehre und Mathematik zu Halle. Zweytes Geschenk für Kinder. 104 S.
Beschreibungen zu den Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere des Erdbodens. Zur Beförderung der Kenntnisse, zur Bildung des Herzens und Vervollkommnung überhaupt für die Jugend entworfen von Forster und Klügel. Drittes Geschenk für Kinder. 152 S. 8. (3 Rthlr.)
Die beiden genannten würdigen Herausgeber fahren hier fort, nützliche Wahrheiten ausgesucht und faßlich vorzutragen; Hr. Prof. Forster äußert sich in den Vorreden zu beiden Bändchen auf eine sehr erwünschte Art, und in den Beschreibungen der Völkerschaften hat er seine große, bestimmte Kenntniß sehr wohl mit Leichtigkeit der Erzählung, und selbst mit für Kinder schicklichen Reflexionen zu verbinden gewußt. Die Beschreibung der Thiere, vom Hn. Prof Klügel, haben ihren anerkannten Werth; die Zinnfiguren selbst aber kann Rec. so wenig, als beym ersten Versuche, vollkommen billigen. Die Umrisse sollten bestimmter, schärfer, die Farben aber angenehmer und reiner seyn. Diese allerdings erreichbare und wohl zu fordernde Vollkommenheit weggerechnet, sind sie fast durchaus im Ganzen sehr treu und kenntlich. Außer der allgemeinen Naturgeschichte des Menschen werden an Völkerschaften beschrieben: Mongolen, Grönländer, Neu-Seeländer, Neger, Mexikaner, Karaiben, Zigeuner, Otaheiter, Patagoner, Tschuktschen, von Thieren aber zusammen auf 38 Arten."
   
  Die Bayreuther Zeitung Nr. 33 vom 17. März 1795 vermeldet in ihrer Beilage u. a. dass in allen Buchhandlungen zu haben sind die "Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere in Zinn, nebst Beschreibung ihrer Lebensart von Herrn Forster und Klügel in Halle. Drey Lieferungen 4 Rthlr. 12 gr. oder 8 fl. 15 kr."
   
  Der Redakteur der Allgemeinen Literatur-Zeitung schreibt in der Nr. 195 vom 18. Juli 1795 u. a.:
"Basedows Idee, allerley instructive Spielsachen für Kinder, als Figuren der Thiere und anderer sinnlicher Natur- und Kunstproducte getreu nachzubilden, und solche auf Jahrmärkten und Messen durch Herumträger um einen recht wohlfeilen Preis an die Kinder des Volks verkaufen zu lassen, ist durch die, unter Direction des Hn. Prof. Klügel in Halle verfertigten Zinnfiguren gewissermaßen realisirt; nur daß kein noch recht wohlfeiler Preis sie den Kindern des Volks kaufbar macht."
   
  Eine Rezension in dieser Ausgabe bemerkt:
"Halle, b. Dreyßig: Abbildungen merkwürdiger Völker und Thiere, nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart, von D. Joh. Reinhold Forster und Georg Samuel Klügel, Prof. d. Naturl. und Math. zu Halle. Zweytes Geschenk für Kinder ... ist bloß schätzbar wegen des Textes, der schon bey den dazu gehörigen Zinnfiguren angezeigt worden ist. Die Kupfer sind zum Theil kenntlich, durchaus aber grob, und überdem schlecht bemalt."
   
  n der Beilage zu Nr. 150 der Bayreuther Zeitung vom 15. Dezember 1795 steht noch einmal, jetzt als "Weihnachtsbücher" u. a.: "Abbildungen merkwürdiger Thiere, in zinnernen Abgüssen. Nebst einer Beschreibung ihrer Lebensart von D. Johann Reinhold Forster und Herrn Prof. Johann Simon Klügel. Drey Lieferungen 4 Thlr. 12 gr. oder 7 fl. 54 kr."  
   
Das vierte Geschenk für Kinder - Abbildungen von Menschen und Thieren, Fischen, Vögeln und Amphibien, nebst Beschreibung ihrer Lebensart wird von Dreyßig herausgegeben.
   
1796 Friedrich Christoph Dreyßig [im Trauungseintrag Unser Lieben Frauen Johann Friedrich Dreyssig, Kunsthändler] heiratet am 31. Januar 1796 in einer Haustrauung (Haus Nr. 211 - Kleine Steinstraße) die Marie Christiane Fischer, Tochter des Schiefer- und Ziegeldeckermeisters Johann Gottfried Fischer [nicht verwandt mit dem Graveur Fischer].
Die Ehe bleibt kinderlos.
  Am 8. März 1796 erhält er in Halle das Bürgerrecht und kauft das Welsowische Haus.
   
  Es erscheint das Bändchen "Fünftes Geschenk für Kinder" - "Abbildungen einiger Nationen, als: der Deutschen, Russen, Portugiesen, Honduras, Chinesen, Peruaner, und einiger merkwürdiger Thiere, nebst Beschreibung ihrer Lebensart, von D. Johann Reinhold Forster und Georg Simon Klügel".
   
  Im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 164 vom 7. Dezember 1796 wird u. a. geworben:
"Zinnfiguren von Menschen und Thieren, nebst Beschreibung ihrer Lebensart von Herrn D. J. B. Forster und Herrn Professor Klügel. Fünfte Lieferung. Wenn Prinzenerzieher diese Zinnfiguren selbst ihren Eleven zum Weynachts-Geschenk machen, wenn die gelehrtesten Männer von der Nützlichkeit dieses Projekts laut Zeugniß abgelegt, wie beides der Fall ist, was braucht man mehr als die Erscheinung dieser neuen Lieferung anzukündigen? Sie kostet 1 rthlr. 12 gr.
Man kann diese ... in allen denen Buchhandlungen haben, welche hinter den Titeln der Dreyßigschen Verlagsbücher angemerkt stehen."
   
  Dreyßíg wirbt im Reichs-Anzeiger Nr. 293 vom 17. Dezember 1796:
"Von den naturhistorischen Zinnfiguren liegen bey mir immerfort Exemplare vorräthig, allein selbst an die besten Handlungen kann ich selbige nur gegen baar Geld, so postfrey eingesand werden muß, geben. Man erhält 1/3 Rabbat, das ist alles, was ich nur thun kann, und ich erkläre alle die für Lügner, welche den Liebhabern, so diese so sehr beliebten Zinnfiguren haben wollen, eines andern belehren. Dreyßig, Kunsthändler in Halle."
   
  Im Reichs-Anzeiger Nr. 294 vom 19. Dezember 1796 bietet er u. a. an:
"Abbildungen von fremden Völkern und Thieren in zinnernen Abgüssen. Nebst Beschreibung ihrer Lebensart, vom Herrn Professor Forster und Klügel in Halle, vier Lieferungen. 6 Rthlr."
"Abbildungen naturhistor. Gegenstände, in Zinnabgüssen, fünfte Samm. nebst Beschreibungen von D. J. R. Forster und Herrn Prof. Klügel. 1 Rthlr. 12 gr."
   
1797 In der Allgemeinen Literatur-Zeitung No. 250 vom 8. August 1797 ist folgende Kritik veröffentlicht:
"Halle, b. Dreyßig: Abbildungen von Menschen, Thieren, Fischen, Vögeln und Amphibien, nebst Beschreibung ihrer Lebensart. Viertes Geschenk für Kinder. 166 S. 8.
Ueber die etlichen in das Buch geklebten Papierstreifen, die mit allerley meist sehr groben und unkenntlichen, oder verdorbnen Figuren besetzt sind, wäre eben so wenig etwas zu sagen, als über die Richtigkeit des Ausdrucks auf und hinter dem Titel. Die Beschreibungen der Völkerschaften und der Thiere, so wenig auch der Vortrag für Kinder passend ist, oder völlig musterhaft genennt werden kann, werden hingegen eine unterhaltende und zum Theil nützliche Leserey abgeben."
   
  Nach dem Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 122 vom 30. September 1797 und Nr. 158 vom 9. Dezember 1797 ist die 6. Lieferung der naturhistorischen Zinnfiguren nebst Beschreibung dazu von Forster und Klügel erhältlich. Alle 6 Lieferungen kosten 9 rthl.
   
  Dreyßig inseriert im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 110 vom 9. September 1797:
"Ich sehe mich abermahlen, durch neidische und lügenhafte Menschen, gezwungen, laut zu erklären, daß die allgemein beliebten Naturhistorischen Zinnfiguren 4 Lieferungen bey mir immer vorräthig sind, aber nur gegen bare 7 rthl. 12 gr. ord. Zahlung. - Auf Rechnung sind keine vorhanden. Ich bin zu arm um die starken Auslagen zu machen, und zu stolz um nach meinem eigenen Geld zu bitten, zu klug als daß ich mich fernerhin von schlechten Menschen betrügen lassen sollte. An Buchhändler gebe ich 1/3 Rabatt."
   
1798 Lt. dem Intelligenzblatt der Allgmeinen Literatur-Zeitung Nr. 130 vom 8. September 1798 ist die siebente Lieferung der naturhistorischen Zinnfiguren für 1 Rthlr. 12 gr. lieferbar.
   
1799 In der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 178 vom 5. Juni 1799 erscheint die Rezension:
"Halle, b. Dreyßig: Abbildungen einiger schönen Vögel nebst Beschreibung ihrer Lebensart. Siebentes Geschenk für die Jugend. Ohne Jahreszahl. 71 S. Text, 11 Blätter mit illuminirten Holzschnitten und 1 illuminirten Kupfer in Octav. (12 gr.)
Die von dem Verleger gelieferten Zinnfiguren, zu deren siebenten Lieferung wahrscheinlich dieser Text gehört, waren, wenigstens was die ersten Lieferungen betrifft, die Rec. gesehn hat, bey weitem besser, als die hier mitgetheilten elenden Abbildungen, und das wird auch wohl mit der siebenten Lieferung der Zinnfiguren der Fall seyn. Der Text, bey welchem, wie es auch die Vorrede angiebt, vorzüglich Göze und Bechstein benutzt sind, wird den Kindern, für welche er bestimmt ist, eine natürliche und angenehme Unterhaltung gewähren. Er beschäftigt sich nicht nur bald kürzer, bald ausführlicher mit den hier abgebildeten Vögeln, sondern liefert auch einige allgemeine Betrachtungen über die ganze Classe derselben. Statt des Condors ist die Abbildung des Hafengeyers geliefert, welches doch nicht gut ist, da es die Kinder zu unrichtigen Begriffen veranlasst."
   
  Nach dem Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 138 vom 26. Oktober 1799 ist die 8. Lieferung der naturhistorischen Zinnfiguren nebst Beschreibung von D. Forster und Klügel erhältlich. Alle 8 Lieferung kosten 11 Rthlr.
   
1800 Im Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 142 vom 6. September 1800 wird geworben:
"Die 9te Lieferung der naturhistorischen Zinnfiguren wird auf der bevorstehenden Leipziger Messe im kleinen Fürsten-Collegium zu haben seyn. Sie enthält diesmal Gegenstände, die in der Art nie dargestellt worden sind. Kosten wie jede der vorigen 8 Lieferungen 1 Rthlr. 12 gr. Kunsthändler Dreyßig."
   
  In der Num. 207 des Kaiserlich privilegirten Reichs-Anzeiger vom 8. September 1800 wird angekündigt:
"Naturhistorische Zinnfiguren. Die 9te Lieferung der naturhistorischen Zinnfiguren wird zur bevorstehenden Michaelis-Messe bey mir sowohl in Halle auf der Steinstraße in meinem daselbst neu erbauten Hause, als auch zu Leipzig im kleinen Fürsten-Collegium zu haben seyn. Etwas zur Empfehlung dieses für Kinder so nützlichen Spielwerks zu melden, wird dieses mahl noch unnöthiger seyn, da es Gegenstände liefert, die noch niemals in der Art bearbeitet worden sind. Außer dieser Lieferung sind auch die 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. und 8te Lieferungen jede à 1 Rthl. 12 gr. zu haben.
Kunsthändler Dreyßig."
   
  Im neun und vierzigsten Bandes Erstes Stück, Erstes bis Viertes Heft der Neuen allgemeinen deutschen Bibliothek wird rezensiert:
"Abbildungen einiger schöner Vögel, nebst Beschreibung ihrer Lebensart. Siebentes Geschenk für die Jugend. Halle, beym Kunsthändler Dreyßig. 71 S. 8.  12 gl.
Die hier beschriebenen Vögel mögen freylich wohl recht schön seyn; die Abbildungen aber sind größtentheils so schlecht als möglich, und ihre Erleuchtung noch schlechter. Denn wenn nicht mit deutlichen Buchstaben darunter stünde: Ortolan, Steinadler, Sperber, Kernbeisser, Mandelkrähe, Fischadler, so würde Niemand diese Vögel erkennen. Nur wenige sind erträglich. Doch machen die vorn zum Titelkupfer gestochenen 6 Abbildungen eine Ausnahme. Die Beschreibungen sind ganz gut, und den Begriffsfähigkeiten der Jugend angemessen."
   
  "Schulatlas für den ersten Unterricht in der Geograpie. Halle, beym Kunsthändler Dreyßig. 8. ohne Jahrzahl.  12 gl.
Ohne eine Zeile Text zur Erklärung, und bloß mit einer kurzen Nachschrift an die lieben Kinder, besteht dieser sogenannte Schulatlas bloß aus fünf kleinen Kärtchen von Europa, Deutschland, Afrika, Asia und Amerika. Das Geschenk, das Kindern hierdurch gemacht wird, ist äußerst unerheblich. Die Kärtchen sind unsauber, fehlerhaft, und durch die verdorbene Schraffirung so verstellt, daß si von Kindern schwerlich werden gebraucht werden können. Am wenigsten sehen wir ein, wie, nach dem Vorschlag des Verlegers, Kinder solche ausschneiden, ausmalen, und wieder, nach andern Verbindungen, zusammensetzen sollen. Wenn man nichts Besseres für den kindlichen Unterricht liefern kann oder will: so sollte man es doch lieber gar unterlassen, und seine Thätigkeit auf einen andern Gegenstand wenden, und nicht die Fluth elender Kinderschriften mit neuer Maculatur ermehren. Dern goldpapierne Einband, unter dem dieser Schulatlas ausgegeben wird, entspricht vollkommen dem Geschmack und Werth des Ganzen."
   
1801 Im Reichs-Anzeiger Nr. 260 vom 6. Oktober 1801 und Nr. 301 vom 16. November 1801 wird inseriert:
"Die Naturhistorischen Zinnfiguren sind von allen Erziehern als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt, sie bestehn aus zweihundert und neunzig in Zinn gegossenen und nach der Natur ausgemahlten Figuren, als: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume. Diese Figuren liegen in zehn gleichgeformten Kästchen, zu jedem Kästchen wird eine Beschreibung der darin liegenden Figuren gegeben. Diese Zinnfiguren sind unter der Aufsicht der Herren Professoren Forster und Klügel angefertigt worden. Jeden Kästchen mit Beschreibung kann man apart à 1 Rthl. 12 gr. , alle zehn Lieferungen also für 15 Rthlr. haben. Friedrich Christoph Dreyßig, Buch- und Kunsthändler in Halle; und Meßzeiten in Leipzig auf der Ritterstraße im kleinen Fürsten-Collegium zu finden."
   
  Im 128. Stück des Jahrbuches der neuesten Literatur vom 25. November 1801 steht:
"Halle, b. Dreyßig: Naturhistorisches ABC Buch oder Abbildungen von merkwürdigen Thieren etx., von G. J. Klügel und J. R. Forster. Erstes bis Zehntes Bändchen (kostet mit den dazu gehörigen zehn Lieferungen von Zinnfiguren 15 Thlr.) 8. 1801.
Die zehn Bändchen dieser Naturgeschichte werden unter verschiedenen Titeln, welche den besondern Inhalt eines jeden Stücks anzeigen, auch ins besondere ausgegeben und verkauft, und machen folglich kein System, aber doch ein recht artiges Ganzes aus, wodurch den Kindern wohlhabender Eltern eine recht nützliche Unterhaltung verschafft werden kann. Nur das erste, zweyte, dritte und fünfte Bändchen sind von den oben genannten berühmten Gelehrten verfaßt, die übrigen liefern die Beschreibungen aus bewährten Naturgeschichtsbüchern und Reisebeschreibungen, welche in die Hände der Kinder nicht kommen. Im Ganzen findet man die Beschreibungen zweckmäßig und die Kupfer zwar nicht schön, aber doch nach guten Abbildungen gestochen. Man findet darin die Menschen und Völker, die vierfüßigen Thiere, Fische, Vögel und Amphibien, so wie auch einige Bäume und Pflanzen beschrieben. Das Angenehmste für die Kinder werden aber unstreitig die Zinnfiguren seyn, die so sauber und fein gestochen sind, daß sie selbst erwachsenen Leuten zur Unterhaltung nützen könnten, und einen sehr großen Vorzug vor den gewöhnichen kleinen Sachen haben, die ohne Plan und Zweck blos auf unnützen Zeitvertreib berechnet sind. In den zehn Kästchen, welche jetzt verkauft werden, sind die Thiere, Bäume etc. so vertheilt, daß sie zu den einzelnen Beschreibungen passen, und jedes Kästchen wird auch einzeln mit der Beschreibung zu 1 Thlr. 12 gr. verkauft."
   
1801/1802 Friedrich Christoph Dreyßig führt in seinem "Dreyzehnten Verzeichniß der Bücher, Kunstsachen, Weihnachts-, Neujahrs-, Geburts- und Meß-Geschenke" für das Jahr 1801 bis 1802, das im Hallischen patriotischen Wochenblatt, 10. Stück vom 5. Dezember 1801 abgedruckt ist, unter der Pos. 208 u. a. auf:
"Zinnfiguren. Schäfereyen, 10 Gr.  Jägereyen, 10 Gr.  Hühnermädchen, 10 Gr.  Viehweide, 10 Gr.  Husaren, 10 Gr.  Dragoner, 10 Gr.  Kürasier, 10 Gr.  Kosacken, 10 Gr.  Kroaten, 10 Gr.  Amazonen, 10 Gr.  Engländer, 10 Gr., desgleichen auch die Schachteln zu 5 Gr.  Allerley einzelne Figuren, Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume, das Stück zu 1, 2 und 3 Gr."
Unter der Pos. 333: Die natur-historischen Zinnfiguren sind von Herrn Pro. Jacob, Niemeyer, Sprengel, Rüdiger und sonst auf allen Akademien als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt. Sie bestehen aus 290 von Zinn gegossenen und nach der Natur angemahlten Figuren: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume, nebst der Beschreibung von Hrn. Prof. J. R. Forster, und Hrn. Prof. Klügel in Halle. Der Preis für jede einzelne Lieferung, nebst Beschreibung ist 1 Rthlr. 12 Gr.   Alle zehn Lieferungen kosten 15 Rthlr."  
   
     "Dreyzehnten Verzeichniß ... 1801 bis 1802 
   
1802 Im Münchner Tagblatt Nr. 18 vom 20. Februar 1802 ist veröffentlicht:
"Deutsche Industrie. Ist es nur Berchtesgadner- und andere Spielwaare, Puppen und Zappelmännchen, die man den Kindern zum Spielen geben kann? - oder könnte man ihnen nicht auch ein vernünftiges, nützliches, und sie selbst im Spielen unterrichtendes Spielzeug kaufen? - Diese Frage ist durch die - - naturhistorischen Zinnfiguren gelöset, welche bey Dreyßig in Halle zu haben sind.
Alle Erzieher haben sie bereits als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt. Sie bestehen aus 290 in Zinn gegossenen und nach der Natur ausgemahlte Figuren, als: Menschen, Thieren, Vögeln, Fischen, Bäumen. Diese Figuren liegen in 10 gleichgeformten Kästchen; zu jedem Kästchen wird eine Beschreibung der darinnen liegenden Figuren gegeben. Diese Zinnfiguren sind unter der Aufsicht der Hrn. Professoren Forster und Klügel gefertigt worden. Jedes Kästchen mit Beschreibung kann man a part à 1 Rthl. 11 Gr., alle 10 Lieferungen also für 15 Rthl. haben.
Sollte sich in Baiern kein Künstler finden, der Lust hätte, diese Idee nachzuahmen, um seiner vaterländischen Jugend diese Figuren wohlfeiler in die Hände zu spielen, und so sich und dem Lande Geld zu gewinnen? - -"
   
  Im Verzeichniß der Verlagsbücher so Friedrich Christoph Dreyßig auf seine Kosten verlegt hat, veröffentlicht in den Fränkischen Provinzial-Blättern Nro. 22 vom 13. April 1802 sind u. a. aufgeführt:
"Abbildungen von Menschen und Thieren, nebst Beschreibung ihrer Lebensart, von Herrn Prof. Forster und Klügel. Zehn Lieferungen, 5 Rthlr. jede Lieferung allein, 12 gr. und
Die naturhistorischen Zinnfiguren; alle zehn Lieferungen kosten 15 Rthlr."
   
  Im 33. Stück, 15. Mai 1802, inseriert er u. a.:
"Die natur-historischen Zinnfiguren; alle zehn Lieferungen kosten 15 Thlr."
   
  Am 12. Juni 1802 gibt er den Laden am Ende der großen Steinstraße im Hause der Frau Actuarius Weise auf. Nachmieter ist Moses Wolff, der sich mit Wechsel und Wechselgeschäften aller Art befaßt.
  Friedrich Christoph Dreyßig hat das Jänertsche Haus in der großen Steinstraße gekauft und betreibt sein Ladengeschäft nun dort.
   
  Im 11. Stück, 11. Dezember 1802 und 12. Stück , 18. Dezember 1802 wird bekannt gegeben:
"Das elfte Geschenk für Kinder mit Zinnfiguren von Johann Ernst Fischer ist bei Dreyßig erschienen."
   
  In der "Beylage zu No. 204 vom 22. Dezember 1802 und No. 206 vom 25. Dezember 1802 des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten" steht:
"Die Naturhistorischen Zinnfiguren sind von allen Erziehern als das nützliche und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt; sie bestehen aus 320 in Zinn gegossenen und nach der Natur ausgemahlten Figuren, als: "Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume." Diese Figuren liegen in eilf [sic!] gleichgeformten Kästchen, zu jedem Kästchen wird eine Beschreibung der darin liegenden Figuren gegeben. Die Zinnfiguren sind unter der Aufsicht der Herren Professoren Forster und Klügel angefertigt worden. Jedes Kästchen mit Beschreibung kann man apart à 1 Rthlr. 12 Gr., alle eilf [sic!] Lieferungen also für 16 Rthlr. 12 Gr. bekommen: 1) bey dem Buchhändler Herrn Kratzsch in Hamburg, 2) bey Hrn. Schroop und Comp. in Berlin, 3) bey Herrn Hartmann und 4) in Halle bey dem Verleger
Friedrich Christoph Dreyßig, Kunst- und Buchhändler."
   
  Im 13. Stück, 25. Dezember 1802, inseriert er u. a.:
"Das neue Jagdspiel, kostet mit Zinnfiguren 12 Gr., ohne Zinnfiguren nur 6 Gr. Ich kann dieses Spiel mit allem Recht empfehlen."
   
1803 In No. 122 vom 10. Mai 1803:
"Beim Kunsthändler Dreyßig in Halle ist das zwölfte Geschenk für Kinder mit Zinnfiguren von Johann Ernst Fischer erschienen."
   
  Die Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen Correspondenten No. 179 vom 9. November 1803 druckt folgendes Inserat ab:
"Die naturhistorischen Zinnfiguren sind von Herrn Professor Jakob, Niemeyer, Sprengel, Rüdiger und sonst auf allen Akademien als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt. Sie bestehen aus 319 von Zinn gegossenen und nach der Natur angemalten Figuren, als: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume, nebst der Beschreibung von Herrn Prof. Forster und Herrn Prof. Klügel in Halle. Der Preis für jede einzelne Lieferung nebst Beschreibung ist 1 Rthlr. 12 Gr.
Alle 12 Lieferungen kosten 18 Rthlr. bey dem Buchhändler Herrn Hoffmann in Hamburg. Außerdem sind zu haben: 1. Die Jagd. 2. Die Schäferey. 3. Der Taubenschlag. 4. Der Hirt mit seinem Vieh. 5. Musketier. 6. Grenadier. 7. Husaren. 8. Dragoner. 9. Cosacken. 10. Cüraßier. 11. Croaten. 12. Der Fischteich. Jede Schachtel kostet 10 Gr. Wer damit handelt, erhält Rabatt. Ich bitte, die Bestellungen bald zu machen. Dreyßig, Kunsthändler in Halle."
   
  In der Nr. 179 vom 9. November 1803, Nr. 183 vom 16. November 1803, Nr. 187 vom 23. November 1803 und Nr. 207 vom 28. Dezember 1803 des Hamburgischen Correspondenten ist auch diese Anzeige veröffentlicht:
"Die naturhistorischen Zinnfiguren sind von Herrn Professor Jakob, Niemeyer, Sprengel, Rüdiger und sonst auf allen Akademien als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt. Sie bestehen aus 319 von Zinn gegossenen und nach der Natur angemalten Figuren, als: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume, nebst der Beschreibung von Herrn Prof. Forster und Herrn Prof. Klügel in Halle. Der Preis für jede einzelne Lieferung nebst Beschreibung ist 1 Rthlr. 12 Gr.
Alle 12 Lieferungen kosten 18 Rthlr. bey den Buchhändlern, Herren Kratzsch und Wettach, kleine Johannisstraße No. 9 in Hamburg, in Berlin bey Herren Schropp und Comp., in Riga bey Herrn Hartmann und bey Friedrich Christoph Dreyßig, Kunst- und Buchhändler in Halle."
Die zwölf Lieferungen Zinnfiguren sind auch in der Hoffmannschen Buchhandlung in Hamburg zu haben.
   
1804 Im 10. Stück, 3. März 1804 steht unter "Milde Beiträge":
"5) Bey Gelegenheit, daß der Herr Kunsthändler Dreyßig als Buchdruckergeselle von den Mitgliedern der Dittleinschen Officin aufgenommen wurde, zahlte derselbe 1 Thlr."
   
  Das dreizehnte Geschenk für Kinder ist von Dreyßig herausgegeben worden.
   
  In der "Bibliothek der Pädagogischen Literatur, September und October 1804" wird unter "erschienenen pädagog. Schriften" u. a. aufgeführt:
"Abbildungen von Menschen und Thieren, 13te Lieferung, Halle, Dreyßig.
Dieselben in Zinnfiguren, 13te Lieferung. Ebend."  
   
  Im "Kaiserlich privilegirten Reichs-Anzeiger Num. 325" vom 30. November 1804 steht:
"Die natur-historischen Zinnfiguren sind von allen Erziehern als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt, sie bestehn aus 377 in Zinn gegossenen und nach der Natur ausgemahlten Figuren, als: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume. Zu jedem Kästchen wird eine Beschreibung der darin liegenden Figuren gegeben. Diese Zinnfiguren sind unter der Aufsicht der Herren Professoren Forster und Klügel verfertigt worden. Jedes Kästchen mit Beschreibung kann man apart à 1 Thlr. 12 Gr., alle 13 Lieferungen also für 19 Thlr. 12 gl. durch jede gute Buchhandlung haben, in Berlin bey Hrn. Schropp, in Halle beym Kunsthändler Dreyßig."
   
  In den Ausgaben 50. Stück, 8. Dezember 1804; 51. Stück, 15. Dezember 1804 und 52. Stück, 22. Dezember 1804 bietet Friedrich Christoph Dreyßig u. a. eine Große Jagd, von Zinn, für 10 Gr. an.
   
  Im Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung Num. 206 vom 26. Dezember 1804 steht:
"Kunstsachen. Die natur-historischen Zinnfiguren sind von allen Erziehern als das nützlichste und angenehmste Geschenk für Kinder anerkannt, sie bestehn aus 377 in Zinn gegossenen und nach der Natur ausgemalten Figuren, als: Menschen, Thiere, Vögel, Fische, Bäume. Zu jedem Kästchen wird eine Beschreibung der darin liegenden Figuren gegeben. Diese Zinnfiguren sind unter der Aufsicht der Herren Professoren Forster und Klügel angefertigt worden. Jedes Kästchen mit Beschreibung kann man apart à 1 Thlr. 12 gr. , alle dreyzehn Lieferungen also für 19 Thlr. 12 gr. durch jede gute Buchhandlung haben. In Halle wendet man sich deßhalb an die neue Societäts-Kunst- und Buchhandlung, wie auch an den Kunsthändler Dreyßig."
   
1806 Im 1. Stück, 4. Januar 1806 ist veröffentlicht:
"Dank. Für die Freude, die Herr Kunsthändler Dreyßig am vergangenen ersten Weichnachtstage mit sehr zweckmäßig gewählten Geschenken 150 Soldatenkindern der hiesigen Garnisonschule durch mich gemacht hat, sage ich ihm hierdurch im Namen der Erfreuten, und aller derer, welche diesen Zug von Humanität fühlen, den herzlichesten Dank.
Schaller, Feldprediger des Regiments von Renouard."
   
  Das vierzehnte Geschenk für Kinder ist von Dreyßig herausgegeben worden.
   
  Nach der Schlacht von Jena und Auerstädt greifen die napoleonischen Truppen am 17. Oktober 1806 die Stadt Halle von Westen her an.  Friedrich Christoph Dreyßig reiht sich in die Linien der Halle verteidigenden Preußen ein. Er wird in der Klausstraße im Nahkampf durch einen Säbelhieb schwer an der Hand verwundet und flieht mit den geschlagenen preußischen Truppen.

In der pädagogischen Real-Encyclopädie wird berichtet:
"Preußische Soldaten, die ganze Breite der Straße einnehmend, warfen Gewehr, Patrontasche, Tornister und Alles, was ihnen im Laufe hinderlich war, von sich und schoben sich, Einer dem Andern auf dem Nacken liegend, zum Golpthore oder, wie es jetzt heißt, dem Leipziger Thore hinaus.
Der letzte der Flüchtlinge war ein Hallischer Bürger, der Kunsthändler Dreißig, wie man hörte, der bei der Vertheidigung der Saalbrücke sehr tätig gewesen sein soll. Dieser eackre Mann wäre bald ein Opfer seines Patriotismus geworden. Sein Pferd strzte und hatte den Fuß in einen Riemen verwickelt. Flintenkugeln pfiffen um Mann und Roß. Endlich schwang sich das kräftige Thier mit einem mächtigen Satze in die Höhe und trug mit Windeseile seinen Reiter glücklich zum Thor hinaus. Zwei Minuten darauf war die Straße mit französischem Fußvolk angefüllt."
   
  Johann Gottfried Thieme schreibt in seiner 1824 erschienen kurzen Geschichte der Universität und Stadt Halle seit dem Ausbruche des Krieges im Jahr 1806 bis zum dritten August 1814:
"Außer den öffentlich etablirten Lazarethen hatte auch der Buchdrucker und Kunsthändler Dreißig in einem ihm zugehörigen Hause in Oberglauchau 15 bis 16 Verwundete zur unentgeltlichen Verpflegung, mit Ausschluß jedoch der Victualien, die ihm geliefert wurden, aufgenommen.
Dieser Mann ist jedem Hallenser von Seiten seiner Denk- und Handelsweise bekannt, als daß wir nöthig hätten, uns hier weitläufig über ihn auszulassen. Nur einiges, vorzüglich in Hinsicht auf seine letzten Lebensjahre, möge hier einen Platz finden. Menschenliebe und Wohlwollen, Mitleid und Erbarmen waren die Hauptzüge seines Characters. Dabei schlug sein Herz warm für König und Vaterland, und ob sich gleich diese schönen Gesinnungen vermöge der fixen Ideen, mit denen er erfüllt war, oft auf eine sonderbare und auffallende Weise aussprachen, so waren doch die edlen Beweggründe und seine gute Absicht nicht zu verkennen.  -  So eilte er z. B. am Tage der feindlichen Occupation unserer Stadt den 17. October 1806, als kaum der Morgen angebrochen war, und ein großer Theil der Bewohner noch sorgenlos schlummerte und nichts weniger als den Feind so nahe vor den Thoren der Stadt vermuthete, durch die Straßen und bat inständigst um Lieferung von Leinwand und Charpie für die im nahen Kampfe verwundet werdenden Krieger, und als die Truppen dem Feinde entgegenzogen, stellte er sich selbst an die Spitze einer Batterie, und wieß ihr einen schicklichen Aufstellungspunct an." 
   
1807 In seinem diesjährigen Verzeichniß vom Dezember bietet er u. a. auch wieder Zinnfiguren an.
   
1808 Das fünfzehnte und damit letzte Geschenk für Kinder ist von Dreyßig herausgegeben worden.
   
1809 In der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 275 vom 7. Oktober 1809 erscheint die Anzeige:
"Weyhnachts-Geschenke für die Jugend anzufertigen, war seit 20 Jahren her mein Lieblings-Geschäft. Dahin gehören die naturhistorischen Zinnfiguren, fünfzehn Lieferungen, nebst Text vom Professor Forster und Klügel; jede Lieferung zu 1 Rthlr. 12 gr., und die Beschreibung aller Länder und Völker der Erde, vom Hn. Pastor Löhr, 4 Halbfranzbände, 6 Rthlr.
Nur gegen baare Zahlung, mit dem gewöhnlichen Rabatt, werden die Bestellungen besorgt; Aufträge ohne Geld werden bey Seite gelegt. Ich bin zu arm, um zu creditiren, und möchte auch gern als ehrlicher Mann sterben.
Kunsthändler Dreyßig in Halle."
   
1810 Es wird im 36. Stück, 8. September 1810 bekannt gegeben:
"Friedrich Christoph Dreyßig empfiehlt sich ergebenst als Buchdrucker. Man kann in seinem Hause (Nr. 175) in der großen Steinstraße zu Halle gelegen, alle Buchdruckerey-Gegenstände bestellen, und der besten Besorgung versichert seyn.
Halle, den 4. September 1810."
   
  Unter Kunstsachen wird in der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr. 266 vom 28. September 1810 geworben:
"Weihnachts-Geschenke für Kinder.
Forster's und Klügel's naturhistorische Zinnfiguren, wovon 15 Lieferungen bis jetzt erschienen, sind von allen Pädagogen als zweckmäßig und angenehm belehrend anerkannt. Niemand auf dem ganzen Erdboden hat für Kinder ein solch vollständiges Spielwerk gewagt, als ich - das kann ich frey und mit Wahrheit sagen. Es erforderte viel Kosten, und Niemand wird es mir verdenken, wenn ich nur gegen baare Zahlung von 15 Rthlr. complett Netto, oder 22 Rthlr. ord. mit 2/3 Rabatt selbige ablasse.
Halle, den 21. Sept. 1810. Kunsthändler Dreyßig."
   
1811 Im 49. Stück, 7. Dezember 1811, 50. Stück, 14. Dezember 1811, 51. Stück, 21. Dezember 1811 und 52. Stück, 28. Dezember 1811 bietet er u. a. Zinnfiguren für Kinder zu Weihnachts- und Neujahrs-Geschenken an.
   
1812 Er inseriert im 36. Stück, 5. September 1812:
"Mein Haus und drey Gärten an der Saale in Glaucha gelegen, stehen zum verpachten frey. Wer Spekulation mit Fleiß verbindet, wird hier sein Brod reichlich verdienen können.
Buchdrucker Dreyßig, große Steinstraße in Halle."
   
  Im 49. Stück, 5. Dezember 1812 und 50. Stück, 12. Dezember 1812 bietet er wieder u. a. Spielsachen von Zinn an.
   
  Friedrich Christoph Dreyßig sieht die Zeit kommen, in der russische Truppen mit den deutschen Patrioten gegen Napoleon kämpfen würden. Er will als Buchdrucker in seiner Druckerei auch russische Bücher herstellen. Er läßt sich russische Lettern gießen und druckt russische Wörterbücher und Sprachführer.
  In einer Zeitung inseriert er.
"Verzeichniß von Friedrich Christoph Dreyßigs ganz neuen russischen Verlagsbüchern.
1. Das kleine russisch-französisch-deutsche ABC Buch mit illuminirten Kupfern   6 Gr.
2. Großes ABC- und Lesebuch in russischer und deutscher Sprache mit vielen illuminirten Bildern   4 Gr.
3. Der kleine russisch-deutsche Dolmetscher   2 Gr. [1813 bereits 6. Auflage]
4. Der große Dolmetscher, deutsch, französisch und russisch, mit Aussprache   6 Gr.
5. Kleines Wörterbuch, russisch, französisch und deutsch   4 Gr.
6. Russisch-deutscher Wand-Anschlag für Gastwirthe, Kaffeehäuser, Billard- und Tanzsäle   2 Gr.
7. Russische Vorschriften zum Schönschreiben   4 Gr.
8. Russischer Kriegsschauplatz und Einmärsche in Deutschland   4 Gr.
Alle diese Schriften hat der Herr Buchhändler Cnobloch für den Buchhandel in Leipzig in Kommission erhalten und nimmt Bestellungen darauf an [...].
Leben und leben lassen!
Dreyßig, Buchdrucker in Russischen, Deutschen, Französischen, Lateinischen u. Tabellen-Arbeiten."
   
1813 Vom 24. Februar 1813 an erfolgt gegen die russischen Dolmetscher als Zensurmaßnahme das Verbot der Werbung in den öffentlichen Blättern.
Friedrich Christoph Dreyßig wird verhaftet, seine Druckerei und seine Habseligkeiten werden beschlagnahmt und er selbst nach Kassel verschleppt und in die dortige Festung gesperrt. Er wird, nachdem russische Truppen Kassel im Handstreich eingenommen haben, von diesen befreit. Er kehrt nach Halle zurück, tritt in russische Dienste und wird am 7. November 1813 unter Graf Levin (Leonti Leontjewitsch) August Theophil von Bennigsen Feldbuchdrucker.
   
  Friedrich Christoph Dreyßig stirbt am 23. November 1813 in Calbe an der Saale am Nervenfieber [Typhus oder Ruhr].
Den Herausgebern des Hallischen patriotischen Wochenblattes ist er weder einen Nachruf noch eine Meldung seines Todes wert.
   
1814 Im 40. Stück vom 8. Oktober 1814 wird bekannt gemacht:
"Auf den 11. October d. J. Nachmittags um 2 Uhr und folgende Tage soll der Nachlaß des verstorbenen Herrn Kunsthändlers Friedrich Christoph Dreyßig allhier, bestehend in mehrernKunstsachen, Kupferplatten, einer Quantität Spielzeug für Kinder, mehrere Schriften für die Jugend, verschiedene Formen, auch einigen Hausgeräthe und Kleidungsstücken, öffentlich auf Antrag der Erben in dem in der Steinstraße allhier sub Nr. 175 belegenen Dereyßigschen Hause an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung in Courant-versteigert werden.
Halle, den 30. September 1814
Der Distrikts-Notarius F. W. Voigt."
   
1819 Es wird im 16. Stück vom 17. April 1819 bekannt gegeben:
"Das vormals dem Kunsthändler Dreyßig gehörige Haus nebst Garten, welches zu einem Bad angelegt werden kann, steht aus freyer Hand zu verkaufen. Das Nähere erfährt man auf dem alten Markt Nr. 698."
   
     Gesammelte Inserate und Anzeigen
   
   
  Quellen:
Reisen des grünen Mannes durch Deutschland und Ungarn - Halle, bei Friedrich Christoph Dreyßig, 1788 (Google)
STA Halle: Bürgerbuch der Stadt Halle Bd. II S. 510 von 1796
STA Halle: Mitteldeutsche Neueste Nachrichten Nr. 258 vom 6. November 1954, Nr. 81 vom 7. April 1967
STA Halle: Der Neue Weg Nr. 175 vom 26./27. Juli 1975, Nr. 181 vom 2./3. August 1975, Nr. 187 vom 9./10. August 1975, Nr. 268 vom 12. November 1988
STA Halle: Mitteldeutsche Zeitung Nr. 273 vom 20. November 1992
Johann Gottfried Thieme: Kurze Geschichte der Universität und Stadt Halle seit dem Ausbruche des Krieges im Jahr 1806 bis zum dritten August 1814, Halle 1824 (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt online)
Pädagogische Real-Encyclopädie oder Encyclopädisches Wörterbuch, 2. Band, Grimma 1847 (Google)
Ev. Kirchengemeinde St. Stephani u. St. Laurentii Calbe (Saale): Sterberegister St. Stephani 1799 - 1814 (1813, Seite 208, cod 112)
Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger Num. 325 vom 30. November 1804 (Bayerische Staatsbibliothek online)
C. H. Freiherr vom Hagen: Die Franzosen in Halle 1806-1808, Halle 1871 (Google)
Bibliothèqaue Impériale Publique de St.-Pétersbourg: Cataloque de la Section des Russica, 1873 (Google)
Hallisches patriotischen Wochenblatt bzw. Hallischen Tageblatt (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt online)
Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985
Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e.V. Kulmbach, 1987
Erhard Schraudolph: "Zopfzeit, Befreiungskriege und Gesellschaftsgarten - Zinnfiguren zwischen Aufklärung und Restauration" in 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum, Freunde der Plassenburg e.V., 2004
Erhard Schraudolph: Eisvogel trifft Klapperschlange - Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung, Verlag des Germanischen Nationalmuseums, 2006
Claudie Paye: "Der französischen Sprache mächtig" - Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen (1807-1813), München 2013
Günther Schmook (Berlin): "... der Russe fügt sich leichter, wenn man ihn in seiner Sprache anredet" -  Zur Bedeutung der russischen Wörterbücher und Dolmetscher 1813-1815 in Bibliothek und Medien 33 (2013), Nr. 2 online
Generalagentur für Genealogie, Carsten H. O. Tüngler: Recherche in den Kirchenbüchern Halle (Unser Lieben Frauen, St. Georgen / Glauchau, St. Moritz)
   
  Kosten dieser Seite:
Generalagentur für Genealogie EUR 130,55
Evangelische Kirchengemeinde St. Stephani und St. Laurentii Calbe (Saale) EUR 21,45
Stadtarchiv Halle EUR 16,30
   
   
  Zurück zur Gesamtnamensliste
   
  Zurück zur Startseite