Jahn, August Moritz - Dresden
   
1705 Johann Gottfried Jahn I wird am 25. April 1705 in Großenhain als Sohn des Christian Jahn (* 17. November 1678 in Labetz, Wittenberg; † 1750 in Großenhain) und dessen Ehefrau Maria Dorothea, geb. Stephani (* 19. Mai 1678 in Sebnitz; † 4. April 1757 in Großenhain) geboren.
   
1719 Er lernt dort bei Gottfried Graff von 1719 bis 1724.
   
1724 Nach Beendigung der Lehrzeit geht er von 1724 bis 1735 auf die vorgeschriebene Wanderschaft.
   
1738 Nach der dreijährigen Muthzeit wird Johann Gottfried Jahn I am 26. März 1738 Meister in Dresden.
   
          Meisterzeichen des Johann Gottfried Jahn I                       Stadtzeichen
   
  Er heiratet am 24. April 1738 die Rahel Sophia Faber (* 21. Januar 1719 in Dresden), jüngste Tochter des Seilers und Viertelmeisters Johann George Faber (* 1671; † 19. Juni 1736) und dessen Ehefrau (∞ 29. August 1699) Maria, geb. Müller.
Das Ehepaar hat die Kinder Rahel Sophia Jahn (* 16. Mai 1742; heiratet am 11. August 1761 den Beutler und Witwer Johann Christian Köplir), Christiane Dorothea Jahn (* 18. Mai 1745; † 17. August 1745), Johanna Christiane Jahn (* 27. Mai 1747), Christiane Eleonora Jahn (* 29. Dezember 1749; heiratet am 20. November 1774 den Schneidermeister Johann Samuel Seydel; wird am 12. August 1824 begraben) und Johann Gottfried Jahn II (* 20. Mai 1751).
   
1758 Rahel Sophia Jahn, geb. Faber, stirbt am 15. Dezember 1758.
   
1762 Carl August Faber, Sohn eines Gürtlers in Dresden, lernt von 1762 bis 1767 bei Johann Gottfried Jahn I.
   
1763 Johann Gottfried Jahn I, Witwer und Oberältester der Zinngießer, heiratet am 1. Juni 1763 die Maria Sophia Herrmann, Tochter des Bergmanns in Schmiedeberg Johann Christoph Herrmann.
Das Ehepaar hat die Kinder Rahel Sophia Jahn (* 26. Dezember 1763; heiratet am 23. November 1788 den Weißbäcker Johann Andreas Böttger) und Friederica Dorothea Jahn (* 1. Juni 1769; begraben 14. März 1770).
   
1765 Sein Sohn Johann Gottfried Jahn II lernt bei ihm von 1765 bis 1770.
   
1773 Johann Gottfried Jahn I stirbt am 22. Februar 1773.
   
1781 Johann Gottfried Jahn II wird am 27. Juli 1781 Meister.
   
     Meisterzeichen des Johann Gottfried Jahn II                       Stempel
   
1785 Er heiratet am 9. August 1785 die Christiana Eleonora Boden (* 13. Mai 1753), Tochter des Weißbäckers Johann George Boden und dessen Ehefrau Christiana Sophia, geb. Götzel.
Das Ehepaar hat die Kinder: totgeborenes Söhnlein (begraben am 21. Mai 1786), Johann Gottfried Jahn III (5. August 1787), totgeborenes Zwillingstöchterlein I (* 3. April 1789; begraben am 5. April 1789), Zwillingstöchterlein II Carolina Eleonora Jahn (* 3. April 1789; begraben am 7. Juni 1790), totgeborenes Töchterlein (begraben am 26. Januar 1791) und Traugott Moritz Jahn (* 8. März 1792; heiratet am 11. Oktober 1818 als Schriftstecher und Graveur die Friederica Sophia Hennig, Tochter des Maurergesellen Johann Gottfried Hennig; stirbt am 22. Dezember 1833 ).   
   
1792 Christiana Eleonora Jahn, geb. Boden stirbt am 25. November 1792.
   
1799 Wohnung und Werkstätte ist in der Neustadt, Kleine Meißnergasse Nr. 45. Ab Ostern mietet er einen Laden im Haus
Marktplatz Nr. 55 in der Neustadt.
   
1801 Der Wittwer Johann Gottfried Jahn II heiratet am 8. Mai 1801 die Friederica Erdmutha Sophia Christ (* Juli 1760 in Tharandt; † 19. Januar 1842 in Dresden), Tochter des Pastors Johann Gottlob Christ (* 7. März 1722 in Zeitz, ab 1758 Pastor in Tharandt, † 26. Januar 1799).
Die Ehe bleibt kinderlos.
   
1803

Johann Gottfried Jahn III lernt bei seinem Vater von 1803 bis 1807.

   
1809 Er wird am 27. März 1809 Meister.
   
        Meisterzeichen des Johann Gottfried Jahn III
   
  Johann Gottfried Jahn III heiratet am 16. April 1809 die Johanna Christiana Nitzsche (* 17. Juni 1786; † 23. August 1864), Tochter des Tagarbeiters [Taglöhners] Adam Gottlob Nitzsche und dessen Ehefrau Anna Rosina, geb. Pater.
Das Ehepaar hat die Kinder Carl Gottfried Jahn (* 9. Mai 1809), Gustav Adolph Eduard Jahn (* 19. Dezember 1810), Juliana Eleonora Henrietta Jahn (* 14. April 1812), Friedrich Alexander Jahn (* 15. Juli 1813), Christiana Carolina Jahn (* 13. Januar 1816), Augusta Mathilda Jahn (* 7. Juni 1817), Herrmann Polycarp Jahn (* 16. Februar 1819), August Moritz Jahn (* 30. Juni 1820), Julius Albert Jahn (* 27. Juni 1825) und Ferdinand Otto Jahn (* 30. Januar 1829).
   
1814 Johann Gottfried Jahn II stirbt am 16. Januar 1814.
   
1822 Werkstätte und Wohnung ist jetzt in der Hauptstraße 167.
   
1825 Gustav Adolph Eduard Jahn lernt bei seinem Vater Johann Gottfried Jahn III  von 1825 bis 1829.
   
1826 Johann Gottfried Jahn III ist von 1826 bis 1829 Ältester der Zinngießerinnung.
   
1830 Betrieb und Wohnung werden in die Neustädter Königstraße 98/I verlegt.
   
1835 Gustav Adolph Eduard Jahn wird Meister am 11. Mai 1835 und wohnt und arbeitet in der Neustadt, Im Grunde 50/I.
  Er heiratet am 19. Juli 1835 die Amalie Auguste Steiniger (* 9. Januar 1808), Tochter des Schuhmachermeisters Friedrich Daniel Steiniger und dessen Ehefrau Christiana Friederica, geb. Döring.
Das Ehepaar hat den Sohn Paul Friedrich Emil Jahn (* 7. April 1837; † 8. August 1839).
   
   
          Stadt- und Meisterzeichen des Gustav Adolf Eduard Jahn
   
 

 

 August Moritz Jahn lernt bei seinem Vater Johann Gottfried Jahn III von  Februar 1835 bis 25. Februar 1839.

   
1838 Gustav Adolph Eduard Jahn stirbt am 21. September 1838.
Seine Witwe Amalie Auguste Jahn zieht in die Königstraße 97/III um.
Johann Gottfried Jahn III bleibt in der Königstraße 98/I.
   
1839 Neue Adresse von Johann Gottfried Jahn III ist die Neustädter Rhänitzgasse 11/I.
   
1840 Die Witwe Amalie Auguste Jahn († 26. März 1888) heiratet am 5. Januar 1840 den Zinngießermeister Julius Eduard Schultze.
   
  August Moritz Jahn wird am 10. Dezember 1840 von der Militärpflicht befreit.
   
1841

Johann Gottfried Jahn III verlegt Werkstätte und Wohnung in den Obergraben 10/I in der Neustadt.

   
1843 August Moritz Jahn geht wegen Erkrankung seines Vaters lediglich ein halbes Jahr auf die vorgeschriebene Wanderschaft.
   
1845 Auf der Sächsischen Gewerbe-Ausstellung zu Dresden stellt Johann Gottfried Jahn III sieben Schachspiele von Metallcomposition (zum Preis von je 2 5/6 bis 1 2/3 Taler) aus.
   
1846 Neue Adresse ist Neustadt, Hauptstraße 24 Parterre. Das Haus gehört Carl Wunnenburg.
   
1847 August Moritz Jahn ersucht am 10. Mai 1847 um Befreiung von der Wanderschaft, die ihm am 12. Juni 1847 gewährt wird, erhält das Meisterrecht am 19. Juli 1847 und das Bürgerrecht am 24. Juli 1847.
   
          Stadt- und Meisterzeichen des August Moritz Jahn    
   
  Er ist der einzige Meister, der sein Stadtwappen tingiert [färbt].  
   
1849 Die Wohnung ist jetzt in der Hauptstraße 24 im 2. Stock, die Gewerberäume sind im Parterre.
   
1850 August Moritz Jahn heiratet am 30. Juni 1850 die Johanna Bertha Rosalia Arndt (* 11. Dezember 1828 in Leipzig; † 4. September 1915 in Dresden), Tochter des Kramers Carl August Arndt in Leipzig und dessen Ehefrau Charlotte Louise, geb. Faust.
Das Ehepaar hat die Kinder Bertha Elise Jahn (* 14. April 1851; † ?; heiratet am 19. Juli 1869 den Kassierer am Königlichen Hoftheater in Antonstadt [Äußere Neustadt] Karl Ernst Albert Keil (* 23. Januar 1829 in Meißen; † 7. Februar 1890 in Dresden)) und Paul Theodor Jahn (* 20. Februar 1855; † 13. Mai 1936)
   
1851

August Moritz Jahn wohnt in der Heinrichstraße 1 bzw. Königsstraße 21 (Eckhaus), die Werkstätte ist nach wie vor in der Hauptstraße 24 Parterre. Eigentümer des Eckhauses ist der Kaufmann Johann Christoph Miklitz

   
1852 Die Werkstatt wird in die Heinrichstraße 1/Königsstraße 21 Parterre verlegt.
   
1853 Johann Gottfried Jahn III stirbt am 25. November 1853.
   
1854

August Moritz Jahn fertigt Formen für Chocoladen-Fabrikanten und Conditoreien sowie Schachspiele und diverse Kinderspielwaren.

   
1856 Auf der Industrie-Ausstellung des Gewerbevereins zu Dresen stellt August Moritz Jahn aus:

Ein Crucifix von Britania-Metall mit schwarzem Kreuz. Preis 20 Thlr.
Eine Taufkanne von Britania-Metall. Preis 8 Thlr.
Ein Metall-Schachspiel, chinesisch, galvanisch vergoldet und versilbert. Preis 50 Thlr.
Ein dergl. Germanen und Römer, galvanisch vergoldet und versilbert. Preis 6 Thlr.
Eine Reiter-Statue (Don Pedro). Nicht verkäuflich.
Eine Eisform, schnäbelnde Täubchen zu 12 Portionen, nebst Gypsabguß. Preis 6 Thlr.
Zwölf Fruchtformen zu Eis mit Gypsabgüssen. Preis circa 10 Thlr.
   
1858 Die Wohnung ist weiterhin in der Heinrichstraße 1/Königsstraße 21; das Haus gehört jetzt der Erbengemeinschaft Miklitz. Das Verkaufslokal ist nun in der Hauptstraße 10. Eigentümer dieses Gebäudes ist der Privatus Carl Friedrich Pötzsch.
   
1859 August Moritz Jahn kauft das Anwesen Querallee 15 und bezieht dort eine Wohnung im 1. Stock.
   
1863
Die Anfertigung von Schachspielen und Kinderspielwaren wird aufgegeben.
   
1865 Das Anwesen Hauptstraße 10, in dem sich immer noch das Verkaufslokal und die Werkstätte befindet, gehört nun dem Freiherrn und Rittergutsbesitzer Anton Ludwig v. Wunsch.
   
1870

Wohnung und Werkstätte werden in die Hauptstraße 12 verlegt. Eigentümer dieses Hauses ist der Färbermeister Hermann Ferdinand Voigt.

   
1880

Das Verkaufslokal und die Werkstätte in der Hauptstraße 10 wird von dem Zinngießer Paul Friedrich Winkler, der am 8. Juli 1878 seinen Meister gemacht hat, übernommen.

Er wohnt im Hinterhaus der Louisenstraße 91 Parterre, das der verwitweten Mathematikerin und Privata Johanne Nodig gehört. 

   
 

August Moritz Jahn lebt als privatisierender Zinngießermeister nach wie vor in der Querallee 15.

   
1907 August Moritz Jahn stirbt am 8. März 1907.
   
 

Zinnspielzeug bzw. Zinnfiguren:

es ist eine Schachtel mit Etikett "Aug. Jahn Dresden" bekannt

 

 

Quellen:

Adressbücher Dresden (adressbücher.sachsendigital.de bzw. Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) digital.slub-dresden.de)

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band I Sächsische Zinngießer, Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1931

Katalog der Sächsischen Gewerbe-Ausstellung zu Dresden 1845 (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) digital.slub-dresden.de/ppn334944902/5 und 129)

Catalog zur Industrie-Ausstellung des Gewerbevereins zu Dresden 1856 (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) digital.slub-dresden.de/id385224060)

Karl Berling: Altes Zinn, Berlin 1920

Markus Grein: Mit Heyde-Figuren um die Welt, Edition Krannich 2003

Archion: Kirchenbücher Dresden-Neustadt-Dreikönigskirche, Dresden-Kreuzkirche, Meißen-Frauenkirche (Stadtgemeinde)

ancestry: Wochenzettel, Standesamteinträge etc.

Familysearch update: Dresden Gewerbeakten 2.3.9 Nr. J. 567 (August Moritz Jahn) und 2.3.9 - Nr. J. 550 (Gustav Adolph Eduard Jahn)

   
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