Nonn, H. & Sohn GmbH. - Liegnitz (heute Legnica)
Riedel, Fritz jun. - Liegnitz
   
1835 Anton Riedel ist am 6. August 1835 bei der Geburt seines Sohnes Heinrich Riedel erwähnt, der 1857 in Schweidnitz Meister wird.
  Stadtzeichen des Anton Riedel                                Meisterzeichen des Anton Riedel
   
1894     Inserat in der Deutschen Zinngießer-Zeitung Nr. 12 vom 22. März 1894 
   
  Ob Fritz Riedel jun. ein Nachkomme des Anton Riedel oder Heinrich Riedel ist, ist derzeit noch unsicher! 
   
1895 F. Riedel jun. steht im Adressbuch 1895 als Spielwarenhandlung und als Zinngießerei.
Die Firma Nonn & Sohn mit Gas-Wasser-Kanalanlagen, Haus-Küchengeräte, Klempner und Metallwaren-Fabrik.
   
1896     Inserat in der Deutschen Zinngießer-Zeitung Nr. 8 vom 15. April 1896 
   
1903 In der Fachzeitschrift "Die Werkzeugmaschinen" steht: Fabrikanlage beabsichtigt F. Riedel jun. in Liegnitz zu errichten.
   
     Meldung in der Deutschen Zinngießer-Zeitung Nr. 43 vom 28. Oktober 1903
   
1904     Anzeige im Wegweiser 1904 
   
1906   
Anzeige im Wegweiser 1906
   
1907          
Anzeigen im Wegweiser 1907
   
1910  Im Wegweiser 1910 wird berichtet:
"H. NONN & SOHN, G.m.b.H., LIEGNITZ. Mit ihrem neuen illustrierten Katalog, der sich in seiner schlichten Vornehmheit schon in seinem Äußeren empfehlend präsentiert, läßt uns die obengenannte, renommierte Firma einen Einblick gewinnen in die Vielseitigkeit ihrer Fabrikation und ihre Leistungsfähigkeit. In deutscher, französischer und englischer Sprache finden wir hier die verschiedenen Erzeugnisse erläutert und zum Teil durch vortreffliche Illustrationen veranschaulicht. Zunächst begegnen uns hier Kürasse in allen Größen und Ausführungen für in- und ausländische Truppen, sodann Helme, Grenadiermützen, Ritterhelme etc. Ihnen folgen Rüstungen, die geradezu einen Triumph der Industrie darstellen. Auf das genaueste sind hier die Ritterrüstungen nachgebildet, die sowohl für Kinder, als auch für die Bühne in zahlreichen Mustern vorgesehen sind. Außerdem sind vertreten Schilde, Lang- und Rundschilde und komplette Rittergarnituren, z. B. bestehend aus Brustharnisch, Visierhelm, Schwert und Lanze etc. etc.
   Wir erinnern an unseren Meßbericht, worin wir des gepanzerten Ritters auf dem gepanzerten Schaukelpferd gedachten. Diese Vorführung in einem Schaufenster der Petersstraße bewies eine außerordentliche Attraktionskraft.
   Den weiteren Inhalt des Kataloges bilden: Schellenbäume, Schlottern, Seitengewehre, Lanzen und Hellebarden, Streitäxte, Trompeten, Hörner, Hupen, Fanfaren, Säbel, Gewehre, Pistolen, kurz alles, was zu den Militär-Ausrüstungen der Knabenwelt gehört.
   Sodann finden wir eine Abteilung für Metallspielwaren, als: Eisenbahnen, Schiffe, Autos, originelle Sparbüchsen, Puppenspielwaren jeder erdenklichen Art, und daran anschließend Bleisoldaten in enormer Auswahl.
   Der gute Ruf der Firma H. Nonn & Sohn, G.m.b.H., bürgt für erstklassige Ausführung sämtlicher Fabrikate. Wir empfehlen unseren Lesern, sich den in Rede stehenden Katalog, der kostenfrei zugesandt wird, kommen zu lassen."
   
1911    Anzeige im Wegweiser 1911
   
  Im Wegweiser 1911 steht über "Die schlesische Spielwaren-Industrie.
Liegnitz, eine interessante Stadt von ca. 69000 Einwohnern, hat geschichtliche Bedeutung durch den hier 1760 erfochtenen Sieg Friedrichs des Grossen über die Oesterreicher und die Mongolenschlacht im Jahre 1241. Eine sehenswerte Kirche mit Glockenspiel, das Schloss, die Ritterakademie etc. zeichnen die Stadt aus. Zunächst sei der bekannten Firma H. Nonn & Sohn, G.m.b.H., Fabrik für Lampen-, Metall-, Nickel-, Spiel- und Lackier-Waren, Bleisoldaten und Giessfiguren u. a. m., gedacht.
Es handelt sich hier um ein Etablissement von reicher Vielseitigkeit und grösster Ausdehnung. Aus kleinen Anfängen, als Spezialist für Militär-Requisiten hervorgegangen, ist dieses Geschäft in kurzer Zeit durch Hinzunahme der Bleisoldaten-Fabrikation von F. Riedel jr. und besonders seit dem Ankauf der Lampen- und Metallwaren-Fabrik August Schilder, insbesondere aber durch fortwährende Vergrösserungen der drei Kollektionen zu einem sowohl bei Spezial-Geschäften, Warenhäusern und Grossisten des In- als auch des Auslandes sehr bekannten Geschäft gewachsen. Auf einer Grundfläche von ca. 5000 qm ziemlich in der Mitte der regen anstrebenden Stadt, nahe des Bahnhofs, gelegen, umfassen die ca. 20000 qm Raum gebenden Gebäude vier neben- und hintereinanderliegende Höfe. Zwei derselben sind von den die Fabrikation bergenden Gebäuden umgeben, der dritte dient dem Kesselhaus und der vierte Hof der Expedition und ist von den Lagerhäusern eingerahmt.
   Begeben wir uns zur Besichtigung des Etablissements, so gelangen wir durch die kaufmännischen Kontore nach dem Betriebs-Büro, welches am nächsten und in der Mitte der Fabrikation liegt. Begleitet von den Geschäftsführern nehmen wir zunächst die Rohmaterialien-Lager in Augenschein, welche in nächster Nähe der Schnittwerkstatt untergebracht sind. Auf unseren weiteren Wegen wollen wir nun die einzelnen Teile verfolgen, die wir soeben aus den Maschinen fallen sahen. Gebündelt gelangen dieselben zunächst an eine Ausgabestelle und wandern von hier aus mit den zugehörigen Halbfabrikaten nach den eigentlichen Werkstätten. Der grössere Teil wandert zunächst in den in einem grossen geräumigen Neubau im Parterre untergebrachten Stanzsaal. Zahlreiche Kraft- und Handmaschinen sorgen hier für die weitere Verarbeitung.
 
  Längs der Wand finden wir in vergitterten Regalen die unzähligen Schnitte und Stanzen, die zu den verschiedensten Artikeln benötigt werden und einen enormen Wert repräsentieren. Die Artikel haben schon Formen und Gestaltungen bekommen, welche ihre Verwendung ahnen lassen. Wir gelangen nun mit ihnen in die im ersten Stockwerk gelegene Drückerei. Hier umfängt uns ein surrendes, ohrenbetäubendes, oft kreischendes Geräusch von vierzig Spezialmaschinen verschiedener Art. Wir sehen, mit welcher Schnelligkeit nunmehr die Artikel schon feinere Formen bekommen. Auch hier gewahren wir wiederum an der Wandseite die gleichen Anordnungen für die Futter und Modelle; überhaupt fällt uns die peinliche Ordnung und Sauberkeit in den einzelnen Abteilungen besonders auf. Die Artikel wandern von hier aus nach den Klempnereien und zwar je nach Art, Zusammensetzung und der verlangten Geschicklichkeit entweder in die der Schwarzblechklempnerei oder der Weissblechklempnerei oder der Frauenlöterei, welche als drei Unter-Abteilungen, jede wieder im Zusammenhange mit der Ausgabestelle, in grossen zahlreich besetzten Sälen untergebracht sind.
   Nun scheiden sich die Artikel, die wir bisher auf ihrem Werdegange begleitet haben, und zwar die einen wandern nach der Putzerei, wo sie von allen anhaftenden Unreinlichkeiten gesäubert werden und alsdann in die Nickelei gelangen, wo sie nach vielerlei Manipulationen ein blinkendes Aussehen erhalten. Der andere Teil wandert in den zweiten Stock, die Lackierung. In diesem luftigen hellen Raum fallen uns die grossen, mit Dampf heizbaren Trockenöfen auf, hier erhalten die Gegenstände nach vorheriger Ausschmückung ein farbiges, blankes oder mattes Aussehen. Wir kommen nun in den dritten Stock des Neubaues, wo die vielerlei Artikel eingepackt und in Kartons je nach Wunsch der Kundschaft verpackt und etikettiert werden. Hier gewahren wir auf unserem Rundgang zum erstenmal einen Artikel, dem wir bisher noch nicht begegnet sind, den Bleisoldaten. Dieselben sind hier schon mit sämtlichen Uniformen ausgestattet und werden in den reichhaltigsten Sortimenten in Kartons verpackt. Auf dem Rückweg nach dem Maschinen- und Expeditionshofe besuchen wir die Giesserei. Hier sehen wir, wie ungezählte Bataillone und Schwadronen, nicht aus der Erde gestampft, sondern von flinken Händen gegossen werden. Andere ebenso fleissige Hände sind dabei, den ungelenken steifen menschlichen Imitationen richtige Formen, Gestalten, Ausrüstungen und Gewandungen zu geben.
   In dem neuzeitlich angelegten sauberen Maschinenhause finden wir neben der starken 65pferdigen Dampfmaschine zwei starke Dynamomaschinen mit Licht-Zentrale, welche das ganze Etablissement mit Licht versehen. Wir gelangen nun auf unserer Wanderung in den vierten Hof, den Expeditionshof, und finden in den einzelnen Lagersälen andere uns schon jetzt bekannte Artikel der Nummer nach geordnet in Paketen verpackt aufgestapelt und sehen in anderen Räumen einerseits die zusammengestellten Kommissionen, welche ihrer Beförderung nach dem Packraum harren. Nachdem wir noch im Kistenraum uns überzeugt haben, dass von hier aus die Waren nach allen Ländern gehen, kehren wir nach unserem Ausgangspunkt zurück, um noch einen Blick in das Musterzimmer zu werfen, um die vielen Artikel kennen zu lernen, welche wir nicht in der Fabrikation direkt sahen und welche wohl einem Teil unserer geehrten Leser schon auf der Oster- und Herbstmesse in Leipzig, Neumarkt 7, I. Etg., zu Gesicht gekommen sind.
   Die Firma hat von jeher der Fabrikation von Militär-Requisiten, als modernen und antiken Helmen, Kürassen und Rüstungen, ihre Aufmerksamkeit geschenkt und ist stets bestrebt, naturgetreue Ware zu liefern. Wir finden hier nicht nur Ritterrüstungen und Waffen zum Gebrauch für Kinder, sondern auch Ausstattungsstücke für Schaufenster-Dekorationen und Theaterzwecke. Neben den Militär-Requisiten fallen uns eine grosse Kollektion Trompeten, hochfeine Nickelservice, Kochherde sowie sauber ausgeführte Lackierwaren, als Badewannen, Toiletten etc. auf. Die grosse Kollektion Bleisoldaten zeigt uns Imitationen sowohl sämtlicher Nationen in den verschiedensten Grössen, Stellungen und Zeitaltern, als auch Schlachten und Jagden etc. In der Abteilung für Lampen, Metall- und Nickelwaren gewahren wir eine grosse Kollektion sehr preiswerter Teeglashalter, Fayencetabletts, Untersetzer, Glas-Artikel etc. mit Nickelgarnituren, Lampen, Laternen, Waschtische, Kohlenkästen, Spirituskocher etc. in den verschiedensten Ausführungen zum vielseitigen Gebrauch.
   Einen interessanten Einblick in die Vielseitigkeit des Betriebes gewährt auch die reichillustrierte, mehrsprachige Preisliste der Firma, welche an jeden Interessenten auf Wunsch gratis und franko gesandt wird. Da finden wir im Bilde veranschaulicht in all den angeführten Spezialitäten zugkräftige Neuheiten neben den alteingeführten Mustern. Die Leistungsfähigkeit der Firma H. Nonn & Sohn G.m.b.H., dokumentiert sich namentlich auch in den Miniatur-Ritterrüstungen für Knaben; sie hatte schon mehrfach Gelegenheit, für königliche Häuser solche Rüstungen nach Originalen nachgebildet zu liefern, und dürfte in diesem Arbeitsfeld genannte Firma unerreicht dastehen. Diese stellen in der Tat vollendete Kunstwerke dar und wecken zweifellos das Interesse der Jugend an den längst entschwundenen Tagen des Rittertums. Wir werden den vielseitigen Erzeugnissen dieses aufblühenden Unternehmens demnächst einen Sonderartikel widmen. Auf alle Fälle dürfte ein Besuch des Musterlagers auch zur bevorstehenden Ostermesse wiederum zu empfehlen sein, da wieder viel Neues zu sehen sein wird."
   
   
1912      Anzeige in der Deutschen Spielwaren-Zeitung 1912
   
1914     Rechnung von 1914 
   
     Stadtplan Liegnitz 
   
     Abb. Fabrikgebäude Haag- Ecke Breslauerstraße und Firmenzeichen 
   
1926     Anzeige im Adressbuch Liegnitz von 1926 
   
  Fritz Riedel steht im Adressbuch 1926 als Produktenhändler in der Burgstraße 14.
   
1930      Anzeige im Adressbuch Liegnitz von 1930
   
1939 Heinrich Nonn ist im Adressbuch 1939 nicht mehr eingetragen.
  Fritz Riedel ist als Produktenhändler am Kohlmarkt 16 verzeichnet.
   
   
  Zinnspielwaren, Zinn- bzw. Bleifiguren:
nicht bekannt
   
  Quellen:
Adreßbücher Liegnitz online
www.liegnitz.info
Deutsche Zinngießer-Zeitung Nr. 12 vom 22. März 1894, Nr. 8 vom 15. April 1896 und Nr. 43 vom 28. Oktober 1903
Wegweiser für die Spiel- und Kurzwaren-Industrie und verwandte Branchen bzw. Wegweiser für die Spiel-, Galanterie- und Kurzwaren-Industrie und verwandte Branchen 1904, 1906, 1907, 1910 und 1911
Deutsche Spielwaren-Zeitung 1912
Erwin Hintze: Die deutschen Zinngießer und ihre Marken Band IV, Schlesische Zinngießer, Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1931
Ich danke Harald Merklein sehr herzlich für die Zurverfügungstellung der Kopien aus den Wegweisern und der Deutschen Spielwaren-Zeitung!
   
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