Müller, Georg Heinrich - Celle
Müller, Johann Peter Wilhelm - Celle
Richter, Johann Gottlob - Celle
Richter, Adolph Gottlob Christian Wilhelm - Celle
Heine, Heinrich Ludwig Friedrich - Celle
Heine, Ludwig Friedrich Georg - Celle
   
1734 Georg Heinrich Müller wird in Neuenkruge im Preußischen geboren.
   
1751 Von Michaelis 1751 bis Ostern 1755 ist er Zinngießerlehrling bei Eberhard Vahle in Celle.
   
1767 Er erwirbt am 13.Juli 1767 die Bürgerschaft und schließt sich als auswärtiger Meister dem Lüneburger Zinngießeramt an.
Am 16. September 1767 kauft er von Rudolph Vahle (dem Sohn von Eberhard Vahle) das Haus Großer Plan 9 mit den Handwerksgeräten für 1000 Rthl. von denen er 100 Rthl. bar bezahlt. Er übernimmt 500 Rthl., die der Kaufmann Küke auf dem Haus stehen hat und für die übrigen 400 Rthl. bezahlt er jährlich 10 Rthl. Zinsen.
   
  Georg Heinrich Müller heiratet am 15. Oktober 1767 die Maria Elisabeth Voß (≈ 10. August 1745; † 16. Oktober 1808), Tochter des Bäckers Heinrich Christoph Voß in Celle-Neuenhäusen.
Das Ehepaar hat die Kinder Heinrich Johann Müller (* 4. Dezember 1770; † 12. August 1771), Johann Peter Wilhelm Müller (* 3. Oktober 1777), Johann Christoph Müller (* 9. Januar 1780; † 23. Oktober 1791) und Georg Friedrich Müller (* 5. September 1782).
   
                         Stadtmarken und Meistermarke des Georg Heinrich Müller
   
              Qualitätsmarken für Feinzinn und englisch Zinn des Georg Heinrich Müller
   
1769 Georg Friedrich Grope beginnt am 26. März 1769 eine Zinngießerlehre auf vier Jahre bei ihm.
   
1792 Der Sohn Johann Peter Wilhelm Müller lernt bei ihm bis Ostern 1796.
   
1798 Der Sohn Friedrich Müller lernt bei ihm bis Michaelis 1802.
   
1804 Georg Heinrich Müller stirbt am 24. März 1804.
   
1807 Johann Peter Wilhelm Müller erwirbt am 10. Juni 1807 für 24 Rthl. die Bürgerschaft.
Er heiratet am 27. November 1807 als Zinngießer-Amtsmeister die Maria Sophia Elisabeth Schönefeld, Tochter des Krameramtsgenossen Heinrich Ernst Schönefeld in Gifhorn.
Das Ehepaar hat die Kinder Johann Ernst Christoph Müller (* 17. September 1808) und Carl Heinrich Hartwig Müller (* 23. Oktober 1810; † 14. Februar 1811).
   
               Stadt- und Meistermarke des Johann Peter Wilhelm Müller
   
1809 Er wird als auswärtiger Mitmeister in das Lüneburger Zinngießeramt aufgenommen.
   
1810 Am 15. August 1810 schließt er mit seinem Bruder Friedrich Müller einen Vergleich: Für ein Bett und 100 Rthl. Gold überläßt ihm Friedrich Müller den gesamten elterlichen Nachlaß an Haus mit allen Schulden und Mobilien. Das väterliche Haus am Großen Plan 9 wird ihm daraufhin aufgelassen.
   
1811 Johann Peter Wilhelm Müller stirbt am 8. Januar 1811. Die Werkstatt wird von seiner Witwe mit zwei Gesellen weitergeführt.
Friedrich Müller stirbt am 4. März 1811 noch bevor er Meister wird.
   
1814 Nachdem der aus Freiberg in Sachsen stammende Johann Gottlob Richter (* 1780) am 29. April 1814 für sich, seine Braut, die Witwe Maria Sophia Elisabeth Müller, geb. Schönefeld, und deren Sohn Johann Ernst Christoph Müller für 33 Rthl. die Bürgerschaft erworben hat, heiratet er als Zinngießer-Amtsmeister die Witwe am 5. Dezember 1814 und übernimmt die Werkstatt.
Das Ehepaar hat den Sohn Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter (* 13. Juli 1815). 
   
                         Stadt- und Meistermarken des Johann Gottlob Richter
   
               Qualitätsmarken für Feinzinn und englisch Zinn des Johann Gottlob Richter
   
     Gegossener Meistername des Johann Gottlob Richter
   
1822 Johann Gottlob Richter stellt als erster Zinngießer in Celle neben Zinngeschirr auch Zinn-Spielzeug her.
Ernst Julius Albert Dressler aus Dresden arbeitet zwischen 1822 und 1826 auf seiner Wanderschaft als Geselle u. a. bei ihm und graviert auch Schieferformen
   
1830 Johann Gottlob Richter stirbt am 27. Januar 1830.
   
    
Gegossener Name der Maria Sophia Elisabeth Richter -
gemacht von Johann Friedrich Buwe, Zinngießergeselle (* 19. Januar 1805; † 10. April 1833), dritter Sohn des Gastwirts und Krügers Johann Christian Buwe und dessen Ehefrau Kunigunda Friederica Maria, geb. Löhr, Tochter des Schneideramtsmeisters Nicolaus Wilhelm Löhr in Gifhorn)
  
   
  Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter lernt vom 4. Mai 1830 bis 4. März 1834 bei Georg Wilhelm Storbeck in Lüneburg das Zinngießerhandwerk.
   
1838 Zuerst wird von ihm kein Meisterstück verlangt; nach Einspruch des Bürgermeisters und des Celler Rats muß er doch noch die Prüfung ablegen und fertigt eine Kaffeekannenform aus Metall, sowie Guß und fertige Kanne.
Er wird am 9. April 1838 gegen Zahlung von 18 Rthl. als auswärtiger Meister in das Lüneburger Zinngießeramt aufgenommen.
Am 9. Mai 1838 erlangt er das Bürgerrecht.
   
1839 Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter heiratet am 28. April 1839 die Anna Dorothee Magdalena Haupt (* 8. Oktober 1815), Tochter des Buchbindermeisters Georg Wilhelm Peter Haupt und dessen Ehefrau Maria Sophia Louise, geb. Kahlen.
Das Ehepaar hat die Kinder Louise Sophie Dorothee Richter (* 15. Mai 1840), Hartwig Heinrich Ernst Friedrich Richter (* 12. November 1842; † 2. August 1848), Sophie Dorette Richter (* 24. Dezember 1844) und Adolph Georg Friedrich Richter (* 25. August 1848; † 7. Mai 1849).
   
  Von Johannis 1839 an lernt bei ihm vier Jahre lang Heinrich Friedrich Carl Wulkop aus Celle das Zinngießerhandwerk, wird Johanni 1844 losgesprochen und am 12. März 1862 in Rostock Meister.
   
1840 Die Witwe Maria Sophia Elisabeth Richter stirbt am 22. April 1840.
Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter trifft mit seinem Halbbruder, dem Klempnermeister Johann Christoph Ernst Müller eine Vereinbarung (Contract) betreffend des Anteils am mütterlichen Erbe. Am 22. Oktober 1840 wírd ihm das väterliche Haus am Großen Plan 9 zu 1775 Dm Gold aufgelassen.
   
1845 Von Ostern 1845 an lernt Ernst Friedrich Heinrich Hauenschild auf vier Jahre bei Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter das Zinngießerhandwerk und wird 1849 losgesprochen.
   
1849 Adolph Gottlob Christian Wilhelm Richter stirbt am 15. Januar 1849.
Seine Witwe erlangt am 27. Februar 1849 für sich und den Sohn das Bürgerrecht für die Gebühr von 18 Thl 16 g 6 pf bzw. 1 Thl 3 g 4 pf und betreibt die Werkstatt weiter.
   
1852 Im Juni 1852 fertígt der Zinngießer Heinrich Ludwig Friedrich Heine (* 1822 in Hannover) sein Meisterstück (Teller- und Suppenlöffelform aus Metall) und wird für die Gebühr von 6 Rthl. als auswärtiger Meister in das Lüneburger Zinngießeramt aufgenommen.
               Stadt- und Meistermarke des Heinrich Ludwig Friedrich Heine
   
     Gegossener Meistername des Heinrich Ludwig Friedrich Heine
   
Er heiratet die Witwe Anna Dorothee Magdalena Richter, geb. Haupt am 24. Oktober 1852 und übernimmt die Werkstatt Großer Plan 9.
Das Ehepaar hat die Kinder Ludwig Friedrich Georg Heine (* 10. Dezember 1858) und Maria Bertha Elise Heine (* 23. Mai 1861).
Auch er stellt wie sein Vorgänger ausser dem üblichen Zinngerät Zinnfiguren her. Die übernommenen Formen erweitert er durch eigene. Neben der Zinngießerei betreibt er eine Glas- und Porzellanhandlung.
   
  Ludwig Friedrich Georg Heine erlernt in Lüneburg das Klempner- und in der väterlichen Werkstatt das Zinngießerhandwerk.
In den Adressbüchern ist er mit der Berufsbezeichnung "Klempnermeister und Zinngießer" verzeichnet.
Er gießt Zinnsoldaten und Zinnspielzeug aus den vorhandenen Formen. Ein eigener Stempel ist nicht vorhanden.
   
1854 Heinrich Wilhelm Adolf Busch arbeitet während seiner Wanderjahre von 1854 bis 1859 als Geselle u. a. bei Heinrich Ludwig Friedrich Heine und graviert auch Schieferformen für Zinnspielzeug.
   
1866 Während der Schreckenstage des Aufruhrs zu Celle am 18. und 19. Juli 1866 war auch das Haus am Großen Plan 9 von Demolierungen betroffen.
   
1887 Am 13. November 1887 heiratet Ludwig Friedrich Georg Heine die Johanne Kaiser, Tochter des Schneidermeisters Johann Christoph Kaiser in Bevensen.
   
1890 Heinrich Ludwig Friedrich Heine stirbt am 4. April 1890.
   
1893 Ludwig Friedrich Georg Heine hat zwischenzeitlich das väterliche Haus Großer Plan 9 an den Schneider Heinrich Schacht verkauft.
   
1894 Nach dem Adressbuch wohnt er nun am Großen Plan 24.
  In den folgenden Jahren wechselt er sehr häufig seine Wohnung.
   
1927 Nach 31 Jahren als Klempnermeister bei der Firma Albert Haacke & Co. setzt er sich im Haus seiner verwitweten Tochter (Blumlage 62d) zur Ruhe und richtet sich eine Werkstatt zur Reparatur von Zinngeschirr ein.
   
1937 Am 13. November 1937 feiert er mit seiner Frau die goldene Hochzeit.
   
1940 Ludwig Friedrich Georg Heine stirbt am 6. Januar 1940.
Die Schieferformen für Zinnfiguren, -soldaten und -spielzeug kommen zum Teil in das Bomann-Museum Celle.
   
  Zinnfiguren und Zinnspielzeug:
  Schieferformen mit eingraviertem Namen und Neugüssen im Bomann-Museum Celle (nach Wittichen und Schraudolph):
Offene Kutsche, Bodenfläche und Rückwand signiert mit "J. G. Richter in Celle", 7 cm lang
Bäuerin mit Korb (zu Hühnerhof gehörend) signiert "J. G. Richter in Celle", Augenöhe 6,5 cm
Hirt (zu Schafweide gehörend) signiert "J. G. Richter in Celle", Augenhöhe 6 cm
Hannoverscher Garde-Grenadier-Offizier signiert "S. Richtern in Celle, Buwe fec.", Figurenhöhe 10,5 cm
Hannoverscher Garde-Grenadier-Offizier signiert "J. G. Richter in Celle", Figurenhöhe 9,5 cm
Hannoverscher Garde du Corps-Offiziere signiert "J. G. Richter in Celle", Figurenhöhe 9,5 cm und 6,8 cm
Hannoverscher Garde-Husar signiert "J. G. Richter in Celle", Figurenhöhe 8,5 cm
Hannoverscher Garde-Husar unsigniert, Figurenhöhe 11 cm
Husar signiert "in Celle Buwe fec." (die zweite Formhälfte mit "S. Richtern" fehlt), Figurenhöhe 11,3 cm
Zuave signiert "J. G. Richter in Celle"
Hannoversche Grenadiere, Offizier, signiert "J. G. Richter in Celle", Augenhöhe 6,5 cm
Formfragment eines Hauses mit Sigel "A. D." (Albert Dressler)

Unsignierte Formen:
Dragoner, Höhe 9,6 cm
Hannoversche Infanterie, Augenhöhe 6,3 cm
Hannoversche Artillerie, Augenhöhe 6,5 cm und 6,9 cm
Hannoversche Cambridge-Dragoner, Höhe 6,8 cm
Pferdeweide, Höhe ca. 4 cm
Jockey mit springendem Pferd, Höhe 5,2 cm
Korbwagen, Länge 12,5 cm mit Insassen, Augenhöhe ca. 6 cm
Garten mit verschiedenen Biedermeierfiguren, Orangenbäumen, Zäunen, Augenhöhe 4,5 cm
Wandsalzfäßchen, Höhe 10 cm
Vogel im Ring, Ring-Durchmesser 2,5 cm
Näpfchen, Höhe 2,5 cm

Ritter, mehrteilige bewegliche Figur, signiert "H. Heine", Höhe 11 cm, (nur eine Formhälfte vorhanden)
Ritter-Anführer signiert "H. Heine Celle", Augenhöhe 3 cm
Gardekürassier-Offizier signiert "Heine Celle", Augenhöhe 3 cm
Formsteine mit Sigel "A. Busch"
18-teiliges hannoversches Militärlager von Andreas Jasper graviert, Höhe 40 mm

Unsignierte Formen:
Grenadiere mit Pelzmütze, Augenhöhe 3,6 cm
Infanteristen, Augenhöhe 4,2 cm
Gardekürassiere, Augenhöhe 4,5 cm
Kürassiere, Augenhöhe 3 cm bis 4,5 cm
Dragoner, Augenhöhe 3 cm bis 4,5 cm
Husarentrompeter, Augenhöhe 3 cm
Turkos, Augenhöhe 3,2 cm
verschiedene Soldaten, Augenhöhe 3,5 cm
Zirkus, Augenhöhe 3 cm
Parforcejagd, Figurenhöhe des Parforcereiters 3,5 cm
Saujagd, Hasenjagd, Augenhöhe des schießenden Jägers 3,2 cm
verschiedene Kotillonorden, Durchmesser 3,5 cm bis 4,5 cm
verschiedene Sargbeschläge, Höhe 4,5 cm bis 8 cm 
   
  Wege Richter:
    
   
  Wege Heine:
    
   
  Quellen:
Die Schreckenstage des Aufruhrs zu Celle am 18. un 19. Juli 1866, Celle 1866 (Google books)
Ingeborg Wittichen: Celler Zinngießer, Bomann-Archiv Heft 7/8, Celle 1967
Paul Ernst Rattelmüller: Zinnfiguren - Die Welt in der Spanschachtel, Süddeutscher Verlag München, 1971
Erwin Ortmann: Zinnfiguren einst und jetzt, Edition Leipzig 1973
Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979
Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985
Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 1987
Erhard Schraudolph: in Zinnfiguren-Musterbuch - Lüneburg, um 1860 - Johann Christoph Leonhard Ramm, Verlag H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2002
Erhard Schraudolph: "Zopfzeit, Befreiungskriege und Gesellschaftsgarten - Zinnfiguren zwischen Aufklärung und Restauration" in 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum - Geschichte der Zinnfigur - Geschichte mit Zinnfiguren, Freunde der Plassenburg e. V. 2004
Dr. Erhard Schraudolph: Herrscherstolz und Bürgerfleiss - Zinngießer in Hannover und Celle in "Dem König gehört alles, auch dein Spielzeug" - Zinnfiguren aus dem Königreich Hannover, Edition Krannich, 2008
Archion: Kirchenbücher Celle-Neuenhäusen, Altencelle und Celle-Stadt
   
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