Tambornino (Tamburnino, Tamborino) Johann Joseph - Gundelfingen
Tambornino, Franz Joseph Wilhelm - Günzburg
   
1801 Johann Joseph Tamburnino wird am 19. November 1801 geboren in Fuorno [Forno], Italien als Sohn des Francesco Tamburnino und dessen Ehefrau Maria, geb. Ciacchi.
   
1827
Er hat das Zinngießerhandwerk erlernt und inseriert am 22. August 1827 im Wochenblatt der Stadt Dillingen:
"(Bekanntmachung.) Da der Unterzeichnete von dem hochlöblichen Magistrate der Stadt Gundelfingen eine Zinngießers-Concession erhalten hat, so empfiehlt er sich hiemit einem verehrungswürdigem Publikum in allen Arbeiten, sowohl von englischem Zinn, als auch von englischer Komposition; er verfertiget Kafeekannen, Speis-, Vorleg- und Kafee-Löffel, Suppenschüsseln, Platten und Teller, Leuchter, Cucifixe, Weihbrunnenkessel und Tabakdosen, wie auch mehrere Kinderspiele.
Auch sind bei ihm Maaskrüge von Stein, Glas und Porzelain, beschlagen und unbeschlagen, Dutzend- und Stückweis zu haben.
Er verspricht bei vorkommenden Aufträgen die reelste Bedienung und billige Preise.
Gundelfingen den 15. August 1827,
Johann Tambornino, Zinngießermeister."
   
     Meistermarke des Johann Joseph Tambornino
   
1830 Am 28. März 1830 heiratet er in Fuorno die Catharina Barocco (* 28. März 1811 in Fuorno), Tochter des Carl Anton Barocco und dessen Ehefrau Maria Magdalena, geb. Hugeli.
  Das Ehepaar hat in Gundelfingen die Kinder:
Franz Joseph Wilhelm Tambornino (* 11. Februar 1831),
Maria Tambornino (* 9. Februar 1832), heiratet am 28. März 1854 in Gundelfingen den Kaminfeger Michael Oßwald (* 4. Oktober 1822),
Josepha Tambornino (* 24. Juli 1834), heiratet am 25. Oktober in Günzburg den Johann Keller (* 24. Oktober 1828),
Joseph Johann Tambornino (* 21. November 1835; † 23. November 1835),
Maria Magdalena Tambornino (* 29. November 1836), hat zwei uneheliche Kinder (* 8. Dezember1856, † und * 4. Dezember 1858, †), heiratet am 2. Dezember 1862 in Gundelfingen den Seifensieder Vinzenz Geiger (* 12. Oktober 1837),
Carl Anton Vincentius Tambornino (* 8. Februar 1838; † 22. Oktober 1866 als Zinngießer-Geselle),
Johann Joseph Tambornino (* 13. November 1839; † 7. Februar 1868 als Zinngießer-Geselle) und
Julius Tambornino (* 9. Mai 1841; † 7. Juli 1841).
   
  Er ist Hausbesitzer des Anwesens Haus-Nr. 14.
   
1833
Johann Tambornino inseriert im Friedens- und Kriegs-Kurier vom 13. April 1833:
"Johann Tambornino von Gundelfingen
bezieht zu Erstenmal die gegenwärtige Ostermesse mit seinen selbstverfertigten Waaren von englischer Composition, und zwar: mit einer großen Auswahl Vorleg-, Eß-, Kaffee- und Kinderlöffel, Leuchter, Vasen, Salzfässer, und noch mehreren anderen dahin einschlagenden Artikeln, wie auch beschlagenen Maßkrügen und Halbmaßkrügen, ferner verschiedenen zinnernen Spielgegenständen für Kinder. Er verkauft ins Große sowohl, als ins Kleine, tauscht auch altes Zinn ein und verspricht die billigstgen Preise. Seine Bude ist auf dem grünen Markt, dem Laden des Hrn. Kaufmann Ott gegenüber"
   
1834 Im Friedens- und Kriegs-Kurier vom 31. August 1834 inseriert er:
" Johann Tambornino von Gundelfingen
empfiehlt sich zu gegenwärtiger Messe mit seinen selbst verfertigten feinen Kompositionswaaren, als besonders sehr dauerhaften Vorleg-, Eß-, Kaffee- und Kinderlöffeln, Messer und Gabeln mit feinen Kompositionsheften, Leuchtern, Salzfäßchen, Dosen, wie auch feinen beschlagenen Maß- und Halbmaaßgläsern neuester Façon, Kerzenmodeln, drei Sorten für 8, 10 und 12 aufs Pfund bayer. Gewicht, nebst mehreren andern dahin einschlagenden Artikeln, unter Zusicherung der reelsten und billigsten Bedienung.
Er hat seine Bude in der mittleren Reihe links Nr. 27."
   
1839 Das Haus Nr. 14 ist verkauft, Johann Tambornino ist nun Eigentümer des Hauses Nr. 159.
   
1843 Katharina Tambornino, geb. Barocco stirbt am 12. Juli 1843 mit 32 Jahren.
   
1847 Der Witwer heiratet am 31. Mai 1847 in Gundelfingen die ledige Dienstmagd Anna Maria Fauser (* 9. November 1804 in Obermedlingen), Tochter des Johann Fauser und dessen Ehefrau Margaretha, geb. Spiegler.
  Sein unehelich am 11. März 1847 in Obermedlingen geborener Sohn Leo Tambornino († 16. März 1869 als Zinngießer-Geselle) wird durch die Heirat legitimiert.  
 

1868 In der Beilage zum Amtsblatte von Schwaben und Neuburg vom 4. November 1868 wird bekannt gemacht:
"Nach vorliegender Anzeige hat der Zinngießer Johann Tamborino zu Gundelfingen, kgl. Bezirksamts Dillingen, den ihm von dieser Behörde unterm 29. April 1867 ausgestellten Auslandspaß am 16. Oktober l. Js. in der Stadt Memmingen verloren, was hiermit zur Kenntniß gebracht wird.
Dillingen, den 29. Oktober 1868. Kgl. Bezirksamt. Girisch."
   
Im Reisehandbuch für Bayern 1868 inseriert Johann Tamborino:
"Joh. Tamborino, Löffelfabr., hauptsächl. feine und ordinäre Löffel, bes. zinnerne, Salzgefässe, Teller u. s. w., Kinderspielwaaren und Altargegenstände aus Zinn u. s. w., 7 Arb. Abs. Zollverein und Schweiz."
   
1871 Im Handels- und Fabriks-Lexikon für das Königreich Bayern ist unter Löffel-Fabrik eingetgragen:
"Tamborino Jos."
   
1876 Im Adressbuch der Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbsleute vom Königreich Bayern ist unter Zinngießer eingetragen:
"Tambornino, Joseph"
   
1877/1879 Johann Tamborino ist bürgerlicher Günzburger Magistratsrat.
   
1881 Anna Maria Tambornino, geb. Fauser stirbt am 5. April 1881 mit 76 Jahren.
   
1885 Johann Tambornino stirbt am 25. März 1885 mit 83 Jahren.
   
   
   
   
1855

Der 1831 in Gundelfingen geborene Franz Joseph Wilhelm Tambornino hat das Zinngießerhandwerk erlernt, erhält am 26. April 1855 eine Gewerbskonzession als Zinngießer in Günzburg und heiratet dort am 29. Oktober 1855 die Franziska Kratzer (* 12. Oktober 1827), Tochter des Seifensieders Anton Kratzer und dessen Ehefrau Franziska, geb. Möstrich.

Er wohnt und arbeitet im Haus Nr. 163 (heute Hofgasse 9).

 

  Das Ehepaar hat die Kinder:
Alois Bernhard Tambornino (* 17. August 1856; † 10. Mai 1857),
Franz Anton Tambornino (* 10. März 1858),
Maria Magdalena Tambornino (* 8. November 1859) und
Joseph Johann Tambornino (17. März 1863; † 25. März 1885).
   
1871

Auf der Schäbischen Industrie-Ausstellung in Ulm stellt er Zinnwaren, Formen für Contitoren und Chocoladenfabriken und Kinderspielwaren aus. Er zeigt u. a. eine Auswahl von Deckelkrügen mit geschmackvollen Beschlägen nach Mustern des Vereins für Ausbildung der Gewerbe in München.

Für seine Arbeiten bekommt der die gewerbliche Fortschritts-Medaille mit Diplom.

 

Im Handels- und Fabriks-Lexikon für das Königreich Bayern ist unter Zinngießer eingetgragen:
"Tamborino, Frz., Fabrikation u. En gros-Handlung von Zinn- und Kinderspielwaaren und Porzellan."
   
    
  Anzeige in der Augsburger Postzeitung vom 15. September 1871 [Franz Tambomino sic!]
   
1876
Im Adressbuch der Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbsleute vom Königreich Bayern ist unter Zinngießer eingetragen:
"Tambornino, Franz, Fabrikation und En gros-Handlung von Zinn- und Kinderspielwaaren u. Porzellan."
   
1886 Der 1858 geborene Franz Anton Tambornino heiratet am 24. Mai 1886 die Johanna Welzhofer (* 26. Mai 1860 in Wörleschwang), Tochter des Müllers Alois Welzhofer und dessen Ehefrau Scholastika, geb. Reiter.
  Das Ehepaar hat mindestens die Kinder:
Franz Tambornino (* 28. Mai 1887),
Wilhelm Tambornino (* 19. Mai 1889; späterer Studienrat, noch 1957 im Adressbuch verzeichnet) und
Hermann Josef Tambornino (* 20. September 1892).
   
1887 Am 3. Februar 1887 wird ihm das Bürgerrecht verliehen.
   
1895

Franziska Tambornino, geb. Kratzer stirbt am 25. April 1895.

   
1914 Adresse ist Wätteplatz 313.
   
1930 Adresse ist Hofgasse 9.
   
1944 Franz Anton Tambornino stirbt als letzter Zinngießer in Günzburg.
   
  Zinnfiguren bzw. Zinnspielzeug:
nicht bekannt
   
 

Quellen:

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band V (Süddeutsche Zinngießer) Teil I: Aalen / Kronach, Leipzig, K.W.Hiersemann, 1921 - 1931

Wochenblatt der Stadt Dillingen Nro. 34 vom 22. August 1827 (Google)

Friedens- und Kriegs-Kurier Nr. 243 vom 31. August 1834 (Google)

Beilage zum Amtsblatte von Schwaben und Neuburg vom 4. November 1868 (Google)

Reisehandbuch für Bayern 1868 (Google)

Wegweiser durch die Schwäbische Industrie-Austellung in Ulm zugleich Adreßkalender schwäbischer Industrieller, Stuttgart 1871 (Google)

Friedrich Kohler: Mittheilungen über die zu Ulm 1871 stattgefundene schwäbische Industrie-Ausstellung (Google)

Augsburger Postzeitung Nr. 220 vom 15. September 1871 (digipress)

Handels- und Fabriks-Lexikon für das Königreich Bayern, Zweiter Band, 1871 (Google)

Gewerbeblatt aus Württemberg Nro. 2 vom 14. Januar 1872 (Google)

Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1877 und 1879 (Google)

familysearch update: Bürgerbücher Günzburg, Adressbücher Günzburg 1914, 1921, 1926, 1930, 1938, 1950 und 1957

Stadtarchiv Günzburg (Familienbeschrieb Az. 150/01) - ich danke Stadtarchivar und Museumsleiter Walter Grabert sehr herzlich für die kostenlose Recherche!

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